Würzige Wien-Tour zum „Tag des Senf“
Vom Würstelstand bis zum Riesenrad – Wiens Küchen setzen auch gerne heimischen Senf ein. Am 5. August, dem weltweiten „Tag des Senfs“, feierte Mautner Markhof mit seinen Gastropartnern den gelb-braunen Aromageber.
Der „National Mustard Day“ am ersten August-Samstag mag eine US-Erfindung sein, doch auch in Wien wird der Senf-Tag eifrig begangen. Marktführer Mautner Markhof veranstaltete dazu eine würzige Wien-Tour, die zeigte, dass die (kulinarischen) Wahrzeichen der Stadt nicht ohne die Schärfe der Senfsaat auskommen. Die Jahres-Produktion von 4.500 bis 5.000 Tonnen (inkl. Industriekunden) stellt dabei auch einen landwirtschaftlichen Faktor dar: „500.000 einzelne Körner braucht es für ein Kilo Senf“, erläuterte Siliva Salcher stimmiger Weise bei Josef Bitzingers Würstelstand an der Oper. Der Hausherr des Standls isst übrigens „am liebsten Kremser Senf zur Waldviertler“, gestand Bitzinger bei der Festivität.
Die Marketingchefin der Simmeringer Senf-Traditionalisten klärte auch auf, warum es immer zwei Haltbarkeitsdaten auf den Tuben gibt: „Viele Leute rollen sie von hinten auf, daher drucken wir ein zweites Datum auf die Verpackung“. Generell hält sich Senf, der natürliche konservierende Eigenschaften mitbringt, lange. Sollte die Ende August erfolgende Ernte – im Wald- und Weinviertel sowie dem Burgenland sitzen die „Senfbauern“ – passen, dann wird Mautner Markhof auch heuer ausschließlich heimische Körner verarbeiten; importiert wird Senfsaat nur in schlechten Jahren.
Schüttel mir den Senf auf!
Einen praktischen Gastro-Tipp gab Silvia Salcher dann beim „Leberkas-Pepi“: Denn auch Senftuben sollten vor Gebrauch geschüttelt werden! „Durch das Liegen setzt sich mitunter das Wasser ab, mit dem die Senfsaat gemischt wurde“. Zu Trüffel-Steinpilz- und Käse-Chili-Leberkäse kam neben der mit Abstand beliebtesten heimischem Senf-Art (Estragon) auch die unbekannteste Mautner Markhof-Sorte auf den Tisch: Der „Hüttensenf“ mit Kren. „Der geht im Westen deutlich besser“, plauderte Salcher mit „Leberkas Pepi“-Geschäftsführer Mario Scheday über regionale Geschmacksunterschiede. Denn auch er kennt das im Vergleich zum Linzer Stammhaus: „Den Pferdeleberkäse lieben die Wiener, in Linz ist er deutlich weniger beliebt“. Er selbst drückt zum „Gigara“ süßen Senf aus der Tube.
Für „senfationelle“ Ausblicke sorgte dann der Abschluss in einer Riesenrad-Gondel: Oliver Hoffinger kredenzte zu Lachs die limitierten Senfsaucen Bärlauch, Orange und Feige. „Ich liebe den Senf, der findet sich auch bei mir zu Hause immer“, gab der TV-bekannte „Eisvogel“-Gastronom den Zelebranten mit auf die Riesenrad-Runde. Über den Dächern Wien wurde dazu dann der Champagner geköpft – man feiert schließlich nur einmal jährlich den Tag des Senfs!
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