Zukunftsmarkt Tourismus: Leitl für "Dachmarke Europa"
Leitl: Anhebung der De-minimis-Beihilfengrenze auf 300.000 Euro im Interesse der europäischen Tourismus-KMUs - Entzerrung der Reiseströme.
"Gerade für Europas Klein- und Mittelbetriebe
bietet der Tourismus riesige Chancen", betonte Christoph Leitl,
Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, bei der Eröffnung der
Konferenz über die Saisonalität ("Seasonality Conference") am
Donnerstag im Europäischen Parlament in Brüssel. Um in diesem
Zukunftsmarkt optimal mitzumischen, müssten die Unternehmen jedoch
ordentlich investieren. "Eine Anhebung der De-minimis-Grenze für
nicht von der EU-Kommission zu genehmigende staatliche Beihilfen auf
300.000 Euro wäre ein wichtiger Schritt auf diesem Wege", so Leitl.
Der WKÖ-Präsident forderte die Europäische Kommission dazu auf,
gemeinsam mit den nationalen Tourismus-Organisationen eine "Dachmarke
Europa" zu entwickeln. "Mit dieser Marke kann Europa dann in aller
Welt werben", so Leitl. Europa könne so europäische Dienstleistungen
in alle Welt exportieren und einen höheren Anteil an der globalen
Entwicklung erreichen. "Mehr als zehn Prozent der Wirtschaftsleistung
und der Arbeitsplätze in Europa werden vom Tourismus geschaffen",
zeigte Leitl die Bedeutung dieses Sektors auf. Eine "Dachmarke
Europa" würde dem Tourismus neue Impulse geben.
Die EU-Kommission sollte durch eine bessere Koordination auch für
eine Entzerrung der nationalen Ferienordnungen sorgen. Durch eine
Harmonisierung der Ferien könnte eine bessere Auslastung der
Infrastruktur und eine bessere Aufteilung der Beschäftigung erreicht
werden. "Dies würde vor allem den vielen KMUs in diesem Sektor sehr
entgegenkommen", sagte der Präsident der Wirtschaftskammer. Damit
würde auch ein wichtiger Beitrag zur Lissabon-Strategie 2010 für mehr
Wachstum und Beschäftigung in Europa erzielt werden.
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