Umfrage
Martini-Gansl in der Gastro: Was Gäste und Wirte erwarten
Die diesjährige Gansl-Saison wird von den Wiener Gastronomen mit viel Zuversicht erwartet. Fast 70 Prozent der befragten Betriebe blicken optimistisch auf die bevorstehenden Wochen, wobei ein Drittel die Gansl-Zeit als den umsatzstärksten Abschnitt des Jahres betrachtet. Besonders für Restaurants und Gasthäuser mit bis zu zehn Mitarbeitenden ist diese Zeit von großer Bedeutung. Fast die Hälfte der Gastronomen gab an, bereits Reservierungen erhalten zu haben, während 55 Prozent darauf vertrauen, dass die Buchungen in Kürze anziehen werden. „Es ist angerichtet für eine großartige Gansl-Saison“, sagt dazu Thomas Peschta, Obmann des Gastronomie Club Wien.
Preisstabilität
Ein wichtiger Punkt für viele Gastronomen ist die Preisgestaltung in der Gansl-Saison. Fast die Hälfte der Betriebe plant, die Preise im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil zu halten – lediglich minimale Anpassungen von plus oder minus einem Euro werden erwartet. Rund 28 Prozent der Betriebe planen eine Preiserhöhung von zwei bis vier Euro, während etwa 15 Prozent sogar Preissenkungen in Erwägung ziehen. Insgesamt zeigt sich eine hohe Preisstabilität, die den Gästen zugutekommen soll. Peschta erläutert weiter: „Betriebe, die eine Bio-Weidegans anbieten, müssen dafür 45 bis 50 Euro pro Portion verlangen. Das ist ein hoher Preis.“ Das deckt sich auch mit den Umfrageergebnissen.
Gäste wollen traditionelles Gansl – Bio ist zu teuer
Auf der Gästeseite sind die Erwartungen klar: Über 70 Prozent der Befragten betrachten das Martini-Gansl als festen Bestandteil ihres kulinarischen Kalenders. Besonders bemerkenswert ist, dass fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer im vergangenen Jahr mehrmals ein Gansl genossen hat. Beim Preis zeigt sich allerdings ein gewisser Widerstand: Während 56 Prozent den Preis für ein klassisches Gansl zwischen 30 und 35 Euro akzeptieren, wird die Preisspanne für ein Bio-Gansl von 45 bis 50 Euro für viele als zu hoch empfunden. Nur 27 Prozent der Gäste akzeptieren diesen Aufpreis, während fast 50 Prozent dann doch lieber zur klassischen Variante greifen. Ein Viertel der Gäste gab sogar an, bei diesen Preisen komplett auf das Gansl zu verzichten.
Vegane Alternativen bleiben Nischenprodukt
Obwohl in den letzten Jahren vegane Alternativen in vielen gastronomischen Betrieben Einzug gehalten haben, bleibt das vegane Gansl weiterhin eine Randerscheinung. Rund 73 Prozent der befragten Gäste haben kein Interesse an einer fleischlosen Variante, wobei vor allem jüngere Konsumenten im Alter zwischen 20 und 39 Jahren ein höheres Interesse zeigen. Für die meisten Gäste bleibt jedoch das traditionelle Gansl die erste Wahl.
Quelle: stratisfaction.at
Gastronomen-Umfrage: n=314, Erhebungszeitraum: 22.9.2024 - 4.10.2024
Gäste-Umfrage: n=1.798, Erhebungszeitraum: 11.9.2024 - 4.10.2024