Horizon Field in Vorarlberg

14.10.2010

Die Landschaftsinstallation im alpinen Hochgebirge inspiriert Gäste sowie Gastgeber und weckt internationale Aufmerksamkeit. Vorarlberger Touristiker greifen das ungewöhnliche Projekt auf und freuen sich über die positiven Reaktionen ihrer Gäste.
Eine Landschaftsinstallation im alpinen Hochgebirge Vorarlbergs, und zwar in Lech, am Kriegerhorn beim Hasensprung

 Am 31. Juli ist die bislang größte Landschaftsinstallation Österreichs in Lech am Arlberg eröffnet worden. Über ein Gebiet von 150 Quadratkilometern sind einhundert lebensgroße Figuren aus massivem Gusseisen verteilt. Sie sind weder Darstellungen (Statuen) noch Symbole, sondern repräsentieren einen Ort, wo ein Mensch einstmals gewesen ist oder sein könnte. Das Werk bildet eine horizontale Linie auf 2.039 Metern über dem Meeresspiegel. Die Ausstellung des Kunsthauses Bregenz stößt auf großes Interesse, nicht zuletzt in der Heimat des Installationskünstlers Antony Gormley, Großbritannien.Ein britischer Reiseveranstalter hat Vorarlberg nun in sein Ganzjahresprogramm aufgenommen. Zuvor war nur die Wintersaison berücksichtigt.

Kunstsinnigkeit und Weltoffenheit
Horizon Field passe zu Vorarlbergs Positionierung als kulturell geprägtes Tourismusland, erklärt Schützinger: „Es ist sehr erfreulich, wenn Vorarlberg in einem Atemzug mit einer solchen Installation genannt wird. Dass die Einheimischen dieses Projekt zulassen und sogar mitgestalten, zeigt ihre Kunstsinnig­keit und Weltoffenheit. Auf diese Haltung legen unsere Gäste Wert.“ In einem großen Artikel für die englische Qualitätszeitung The Guardian streut Antony Gormley den Vorarlbergern Rosen: „Die Zusammenarbeit mit den Menschen hier war ein Vergnügen. Sie sind bestens informiert, leben in einer engen Gemeinschaft mit großer Traditionsverbundenheit, die Althergebrachtes hütet und dabei doch stets den Anschluss an die Welt sucht und findet.“

Mehr Gäste als erwartet
Bregenzerwald Tourismus entwickelt derzeit neue Angebote für 2011 rund um Horizon Field. Für Geschäftsführerin Herlinde Moosbrugger zeigt das Projekt „die Kulturalität dieser Region“. Drei Figuren stehen am 2.090 Meter hohen Diedamskopf. Dort gibt es jeden Mittwoch eine geführte Tour, zusätzlich läuft an der Bergstation ein Film zum Thema. „Es kommen mehr Gäste, als ich dachte“, berichtet Günter Oberhauser, Geschäftsführer der Bergbahnen Diedamskopf. Er freut sich, den Besuchern auch bei schlechtem Wetter die Möglichkeit zu geben, sich von der Ausstellung inspirieren zu lassen.

„Die Führungen machen richtig Spaß“
Wanderführerin Bernadette Rüscher hat einige dieser Touren geleitet, die in nur fünf Gehminuten von der Bergstation bis zur ersten Skulptur führen. Ihr Fazit: „Die Führungen machen richtig Spaß, die Reaktionen sind sehr positiv.“ Ähnliche Erfahrungen hat Isabelle Burger, Hotelchefin im Lecher Berghof, gesammelt: „Manche unserer Gäste gehen gezielt auf die Suche nach den Figuren, andere stoßen zufällig auf sie. Das Interesse ist in beiden Fällen da.“