Neue Projekte in der Hauptstadt

Wien
23.08.2018

 
 In Wien wächst das Hotel-Angebot. Diese neuen Projekte stehen kurz vor dem Abschluss.
Das Parkhotel Belvedere wird von Sigma entwickelt.
Das Parkhotel Belvedere wird von Sigma entwickelt.
Weniger Hotels, mehr Betten

Der heimische Hotelmarkt wächst dynamisch. Das zeigt eine aktuelle Erhebung von Christie & Co. In den größeren Städten gibt es demnach durchwegs Nächtigungssteigerungen. Auffällig: Eine Entwicklung der vergangenen zehn Jahre war, dass zwar die Anzahl der Betriebe zurückging, aber die Zimmeranzahl stieg. Sprich: Kleine Hotels verschwanden, und große bauten Kapazitäten aus. Einzig in der Bundeshauptstadt Wien stieg auch die Zahl der Betriebe in diesem Zeitraum um rund zwölf Prozent auf nunmehr 434. Die Dynamik bleibt erhalten, sagt der Berater Kohl & Partner. In Folge ein Überblick über die wichtigsten laufenden Projekte:

Neuer Luxus

Das ehemalige Radisson SAS Palais Hotel in der Innenstadt heißt zukünftig Palais Hotel. Es soll Anfang 2019 in neuem Glanz erstrahlen: mit 122 Zimmern und einer Seminarfläche von 1.200 m². Die Unternehmensgruppe Lenikus plant einstweilen nicht weit entfernt – am Bauernmarkt 1 sowie am Bauernmarkt 21 – gleich zwei Hotels. Am Bauernmarkt 1 soll bis Anfang 2019 in einem denkmalgeschützten Barockgebäude ein Fünf-Sterne-Hotel mit 75 Zimmern bzw. Suiten auf fünf Etagen entstehen. Zusätzlich zur Hotelnutzung plant Lenikus im Erdgeschoß des Gebäudes Geschäftslokale, Gastronomie und Ausstellungsräume. Dort sollen Werke der umfangreichen Sammlung Lenikus, aber auch andere Kunstausstellungen zu sehen sein. Bis Mitte 2020 wird dann am Bauernmarkt 21 ein weiteres Hotel mit rund 100 Zimmern und Seminarmöglichkeiten entstehen.

Ebenfalls in der Liga der Fünf-Sterne-Häuser spielt das vom italie-nischen Stararchitekten Renzo Piano entworfene und im Frühjahr 2019 zu eröffnende Hotel Andaz Vienna am Belvedere. Das nahe des Wiener Hauptbahnhofs gelegene Haus wird 303 Zimmer und eine Skybar im 16. Obergeschoß auf 60 Metern Höhe bieten.

Boutique-Hotel im Trend

Zwei Hotelprojekte werden derzeit von Szenegastronom Bernd Schlachter in Wien umgesetzt. Eines im 6. Bezirk und ein zweites in der Innenstadt. Das ehemalige Hotel Kummer soll bis zum Jahr 2020 in ein trendiges Boutique-Hotel namens Hotel Motto umgewandelt werden. Ein Jahr später möchte Schlachter das Hotel Post am Fleischmarkt in der Innenstadt eröffnen.

Mixed-Use-Konzept 

Eine ganz andere Nische bedient ab 2020 The Student Hotel im 2. Bezirk, welches vom Investor, dem niederländischen Unternehmen The Student Hotel, betrieben wird. Mit diesem Konzept will man neben Studenten auch Wien-Touristen als Gäste gewinnen. Das Motto lautet demnach: „A favourite combination of old-school class and edgy youth culture“. The Student Hotel Vienna wird über insgesamt 822 Zimmer (ein Mix aus Studentenzimmern, Hotelzimmern und Co-Living-Studios) verfügen. Darüber hinaus sind Restaurants, Bars, Fitnesscenter, Co-Working- sowie Veranstaltungsbereiche geplant. 

Weniger Hotels, mehr Betten

Im letzten Jahrzehnt sind die Ankünfte um ein Drittel und die Nächtigungen um mehr als zehn Prozent gestiegen. Aber auch das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten hat deutlich 
zugelegt: Die Anzahl der Zimmer in den österreichischen Landeshauptstädten wächst mit 20,7 % schneller als die Anzahl der Hotels (+ 1,4 %). Dies resultiert in einer höheren Zimmeranzahl pro Betrieb. Waren es 2008 im Schnitt noch 53 Zimmer pro Hotel, sind es 2017 63 Zimmer. Vergleicht man die Performance der Landeshauptstädte, ergibt sich folgendes Bild: Außer 
in Wien und Eisenstadt ist die Anzahl der Betriebe deutlich geschrumpft. Dennoch hat sich die Zimmeranzahl erhöht. Die Nachfrage hat sich in allen Städten erhöht – außer in Eisenstadt: Dort stiegen zwar auch die Ankünfte, aber im Vergleich zu 2008 sanken die Nächtigungen. Details der Publikation von Christie zum Herunterladen: https://bit.ly/2Ku1kr6