Warum vertritt die ÖHV jetzt auch Gastronomen?

Gastronomie
16.09.2020

Von: Daniel Nutz
Die Hotelliersvereinigung ÖHV will ihren Kreis an Mitgliedern ab sofort auf die Gastronomie ausweiten. Welche Strategie hinter dieser Idee steckt, wollte gast.at von ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer wissen. 
Markus Gratzer und die Experten der ÖHV, wollen nun auch Gastronomen ansprechen und vertreten.
Markus Gratzer und die Experten der ÖHV, wollen nun auch Gastronomen ansprechen und vertreten.

Wieso weitet die ÖHV ihr Tätigkeitsfeld nun auf die Gastronomie aus?

Markus Gratzer: Die Gastronomie ist ein Kernbereich der Hotellerie, die meisten ÖHV-Betriebe führen ein Restaurant oder oft auch eine Skihütte zur Ergänzung des Angebots für Gäste. Darüber hinaus überschneiden sich in vielen Bereichen überschneiden die Themen, etwa bei der Mitarbeiterführung. Viele ÖHV-Forderungen der vergangenen Wochen betreffen sehr direkt auch die Gastronomie, etwa die USt-Reduktion, die Kurzarbeit oder der Fixkostenzuschuss. In der Außenwahrnehmung wurden wir auch in der Vergangenheit schon als Vertretung des gesamten Gastgewerbes wahrgenommen, in der Corona-Krise noch viel mehr als davor: Da erreichte unser Serviceteam sehr viele Rechtsanfragen auch aus der Gastronomie, gerade was die Lockerungsverordnungen und die Maskenpflicht angeht, in Hotelrestaurants und anderen Gaststätten. Das Wissen, das sich da angesammelt hat, wollen wir in Zukunft auch reinen Gastronomiebetrieben anbieten - so schnell und zuverlässig wie bisher. Die ÖHV hat übrigens auch schon Tourismusverbände und Tourismusschulen als Mitglieder, d. h., wir sind schon breit aufgestellt.

Gibt es eine Zielgruppe unter den Restaurants und Gaststätten?

Die Zielgruppe ist definitiv die Qualitätsgastronomie, Unternehmen, die in dieser schwierigen Situation ihren Fokus auf Servicequalität, Mitarbeiterentwicklung, Unternehmensführung und -entwicklung legen wollen. Wir wollen sie da mit unserem geballten Know-how und schnellen Informationen unterstützen, wenn sich oft binnen weniger Tage die gesetzlichen Vorschriften ändern. Wir können hier helfen, die Geschäftsführung kann stärker auf ihre Kernkompetenzen fokussieren – und wir auf unsere.

Gibt es eine Benchmark? Wie viele Gastro-Mitglieder wollt ihr in einem Jahr haben?

Das ist für uns eine ganz neue Zielgruppe. Wir sind uns sicher, dass wir sie mit unserer Angebotsqualität ansprechen können. Da konkrete Zahlen zu nennen wäre unseriös, und wir sind viel, aber das sicher nicht.

Welche weiteren Angebote für Gastronomen sind geplant?

Der Fokus liegt ganz klar auf der geballten Kraft der vereinten Interessenvertretung für das Gastgewerbe: Wir konnten mit der USt-Reduktion oder dem Fixkostenzuschuss schon einiges auch für die Kollegen in der Gastronomie erreichen. Bekommen wir hier noch mehr Rückenwind, profitieren alle. Es wird konkrete Informationen auch für die Gastronomie geben, da bauen wir unser Service auch thematisch aus, sei es im legistischen Bereich, aber auch bei den Seminarinhalten: Beschwerden und Online-Vertrieb, aber auch Effizienz in der Küche und Mitarbeiterführung werden auch in der Gastronomie immer wichtiger, da können wir auf jahrelanges Know-how aufbauen und es zielgerichtet ausbauen.