Studie

Wedl Food Report: Tradition trifft auf neue Essenskultur

Studie
22.02.2024

Der neue Wedl Food Report zeigt, wie sich Ernährungsgewohnheiten gewandelt haben und was sie für die Gastronomie bedeuten.
Wedl Food Report 2024

Bild oben: Hanni Rützler und Lorenz Wedl präsentierten den neuen Wedl Food Report 2024.

Der neue Wedl Food Report 2024 zeichnet ein spannendes Bild des kulinarischen Wandels in Österreich. Während sich die Vorlieben der Österreicherinnen und Österreicher im Laufe der Jahre nur langsam verändern, offenbart die jüngste Studie bemerkenswerte Trends, die auch Gastronomen aufhorchen lassen.

Die österreichische Küche bleibt laut Food Report zwar dominant, doch die Studie zeigt, dass immer mehr Menschen den Wert einer ausgewogenen, gesundheitsbewussten Ernährung erkennen. Dieser Wandel manifestiert sich in vier zentralen Foodtrends, die den Gastronomiemarkt nachhaltig prägen könnten.

Wiener Schnitzel
Wiener Schnitzel forever: Der Star am heimischen Kulinarikhimmel und über jeden Zweifel erhaben.

Tradition versus Modernität: Ein Gleichgewichtsakt

Trotz eines starken Hangs zu altbekannten Gerichten wie Schnitzel, Gulasch und Pizza, offenbart die Studie eine leise, aber spürbare Verschiebung hin zu mehr Gemüse und Salat im täglichen Speiseplan. Fast ein Drittel der Befragten gibt an, ihren Fokus auf eine gesündere, ausgewogenere Ernährung mit weniger Fleisch gelegt zu haben. "Die festgestellten Veränderungen in Richtung mehr Gesundheit, mehr Frische und mehr Regionalität dürfen nicht übersehen werden", mahnt Geschäftsführer und Studien-Initiator Lorenz Wedl. Diese Entwicklung zeuge von einem wachsenden Bewusstsein für eine flexitarische Ernährung, die die traditionelle österreichische Esskultur bereichere.

Vegetarische Ernährung
Fast ein Drittel der Befragten legt den Fokus auf eine gesündere, ausgewogenere Ernährung mit weniger Fleisch. Ebenfalls noch ein Thema: Takeaway und Delivery, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie während der Lockdownjahre.

Die Entdeckung der Nischen

Interessanterweise bleibt der Anteil der Personen, die sich ausschließlich vegan oder vegetarisch ernähren, relativ gering. Jedoch gewinnt der flexitarische Ernährungsstil, besonders unter Frauen, an Bedeutung. Diese Tendenz zu weniger Fleischkonsum und einer stärkeren Ausrichtung auf Gesundheit und Qualität, auch in der Wahl der Restaurantbesuche, deutet auf eine langsame, aber stetige Verschiebung in den Ernährungsgewohnheiten hin. Hanni Rützler, Expertin für Ernährungstrends, betont: "Diese Veränderungen erfolgen in kleinen Schritten, dafür aber kontinuierlich."

Preis-Leistung gewinnt an Bedeutung

In einer Zeit, in der die wirtschaftlichen Unsicherheiten zunehmen, hat sich das Preis-Leistungs-Verhältnis als entscheidender Faktor bei der Auswahl von Restaurants herauskristallisiert. Fast zwei Drittel der Befragten haben ihre Gewohnheiten bezüglich Restaurantbesuchen angepasst, wobei ein deutlicher Trend zu mehr Kosteneffizienz erkennbar ist. Diese Verschiebung zeigt, dass Qualität und Gesundheitsbewusstsein zwar weiterhin wichtig sind, das Budget jedoch zunehmend über die Restaurantwahl entscheidet.

Der Siegeszug der Regionalität

Der vielleicht prägnanteste Trend ist die zunehmende Wertschätzung für regionale Produkte. Regionalität gilt als das neue Qualitätsmerkmal und übertrifft sogar den biologischen Anbau in der Wahrnehmung der Konsument:innen. Diese Entwicklung ist nicht nur ein Zeichen für das Streben nach Qualität und Frische, sondern auch für ein wachsendes Umweltbewusstsein und den Wunsch, lokale Produzenten zu unterstützen.

Diese Trends bieten Gastronomen und Hoteliers durchaus wertvolle Einsichten, wie sie auf die sich wandelnden Bedürfnisse und Vorlieben der Gäste reagieren können. Während die traditionelle österreichische Küche weiterhin eine starke Basis bildet, bieten die aufkommenden Trends eine Chance, das kulinarische Angebot zu diversifizieren und neue Geschmacksrichtungen zu erkunden.