Zurück in die Vergangenheit oder eine Chance für die Zukunft

Hotel
01.10.2020

 
Gastkommentar von Peter Buocz, Direktor Schick Hotels
Peter Buocz

Wir erleben zurzeit die schlimmste Krise nach dem Zweiten Weltkrieg, vor allem in wirtschaftlicher, aber natürlich auch in gesundheitlicher Hinsicht. Besonders im Tourismus stehen viele Betriebe vor dem Ruin, tausende Menschen verlieren ihren Job, und Zukunftsängste bestimmen derzeit unser aller Leben.

Gerade einmal vor einem Jahr bestimmte der Klimawandel den Wahlkampf zur Nationalratswahl 2019. Bei der bevorstehenden Wien-Wahl ist er bei den meisten Menschen in den Hintergrund geraten. Möglichst schnell den Ist-Zustand vor Covid wieder zu erreichen wird als vorrangiges Ziel ausgerufen. Und unter dem Deckmantel der Hygiene greift man der Einfachheit halber wieder auf Einweg-Plastikprodukte und -Verpackungen. Das Virus werden wir besiegen, aber den Klimawandel, den ich langfristig als viel höhere Gefahr einschätze, werden wir so nicht in den Griff bekommen.

So abgedroschen die Phrase sein mag, wir müssen die Krise als Chance wahrnehmen. Österreich mit seiner fantastischen Landschaft, den sauberen Seen, reich an Kulturschätzen und höchster Qualität in gelebter Gastfreundschaft kann mehr als berechtigt viel mehr seine Chance im Qualitätstourismus als im Massentourismus sehen. Regionalität als Mehrwert in der Gastronomie verhindert lange Tiertransporte, Tierleid und natürlich unnötig lange Lieferfahrten. Strukturschwächere Regionen wie das Waldviertel oder das Südburgenland bekommen neue Impulse durch nachhaltigen Tourismus. Wien im Herzen von Europa kann als Drehscheibe für internationale Nachtzüge eine Antwort auf Billig-Airlines samt ihren zum Teil fürchterlichen Arbeitsbedingungen geben.

Chancen bieten sich uns viele, wir ­müssen sie auch nutzen!

Peter Buocz, Direktor Schick Hotels