Umfrage

Gäste haben Lust auf Fleisch – und schlechtes Gewissen

Ernährung
13.07.2022

Von: Daniel Nutz
Auf das Schnitzel will eine Mehrheit der Österreicher und Österreicherinnen nicht verzichten. Fleischalternativen werden aber bereits von jedem fünften Befragten gut geheißen.
Die Mehrheit will nicht auf Fleisch verzichten. Aber die Alternativen schmecken immer besser.

Österreicher und Österreicherinnen lieben Fleisch. Aber beim Fleischkonsum drückt das schlechte Gewissen zunehmend den Gusto. So in etwa lassen sich die Ergebnisse einer computergestützen Befragung von „Marketagent“ zusammenfassen.

Was sind die Ergebnisse? Drei Viertel essen laut den Meinungsforschern mehrmals die Woche Fleisch und Wurst, 16% sogar täglich. Nur 6% verzichten völlig darauf. Vergleicht man diese Daten mit den Verkaufsmengen liegt bereits nahe, dass die Leute bei der Befragung etwas schummeln. Tatsächlich dürften weitaus mehr als 16 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher täglich im Normalfall Fleisch oder Wurst zu sich nehmen.

Zuverlässiger sind die Daten dann bei den Präferenzen: Am liebsten wird Huhn verzehrt (61%), dahinter folgen Schwein (37%) und Rind bzw. Kalb (34%).

Überblick der Ergebnisse

  • Drei Viertel konsumieren mehrmals die Woche Fleisch & Wurst
  • Beim Fleischkauf sind Frische, Qualität und österreichische Herkunft wichtig
  • Die Nutztierhaltung in Österreich wird von 43% als mittelmäßig bewertet
  • 62% meinen, dass die Menschen ihren Fleischkonsum einschränken sollten
  • Nur jede*r Fünfte*r sieht Sojaschnitzel & Co als gute Alternative zu Fleisch

Bemerkenswert: Mehr als ein Viertel  (27%) der Fleischesser könnte sich grundsätzlich vorstellen, ganz auf Fleisch zu verzichten. Bei drei von zehn meldet sich hin und wieder das schlechte Gewissen, wenn sie ein Stück Fleisch verzehren. Denn nur 41% denken, dass die Haltungsbedingungen der Nutztiere in Österreich gut sind und drei Viertel fordern eine dringende Verbesserung der Nutztierhaltung.

Wie stehen die Konsument*innen zu pflanzlichen Ersatzprodukten?
Wie stehen die Konsument*innen zu pflanzlichen Alternativen?

Zweidrittel sehen keine Geschmacks-Alternative

Das Hauptmotiv der Fleischesser ist der Geschmack. Nur 36% denken, dass es genügend schmackhafte Alternativen zum Fleischgenuss gibt. Pflanzliche Ersatzprodukte auf Basis von Soja, Tofu, Getreide & Co. stellen für viele noch keine Option dar: Aber bereits jeder Fünfte sieht darin einen guten Ersatz für echtes Fleisch. Auch die Zukunftsvision von im Labor gezüchtetem Fleisch findet in der Bevölkerung noch wenig Anklang. Was sicher auch daran liegt, dass hier noch komplett die Information dazu fehlt. Nur zwei von zehn können sich grundsätzlich vorstellen, dieses zu essen. Und würden es die Österreicher*innen prinzipiell übers Herz bringen, selbst ein Tier zu schlachten, um es zu essen? Das sollte dann schon lieber jemand anderes übernehmen: Nur 24% können sich vorstellen, ein Tier zu töten.