Gastgarten

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06.02.2023

Der Frühling steht vor der Tür – und nach drei schwierigen Jahren erstmals wieder ohne Lockdown, Einschränkungen und Hindernisse. „Schani, trag den Garten raus“, lautet die Devise – die passenden Möbel vorausgesetzt
Gastgarten

Der Markt für Outdoormöbel ist grundsätzlich eher konservativ. Irgendwie auch ein Glück, denn unsägliche Trends wie Palettenmöbel oder Polyrattan halten sich nicht sehr lange. Erst recht in der Gastronomie, wo Robustheit, Langlebigkeit, Nachkauf- bzw. Ersatzteilgarantien und nicht zuletzt auch ein möglichst harmonisches Zusammenspiel mit der vorhandenen Architektur eine große Rolle spielen.

Wetterfeste Stoffe und Möbel, die sowohl outdoor als auch indoor eine gute Figur machen: Viele Hersteller haben gezeigt, dass Gartenmöbel immer schicker werden und auch für Innenbereiche genutzt werden können. Entsteht hier gar eine neue Produktkategorie? Vieles spricht dafür, auch wirtschaftliche Aspekte: Tische und Stühle, denen man die Wetterfestigkeit gar nicht ansieht, sowohl im Gastraum als auch im Gastgarten verwenden zu können spart – je nach betrieblichen Gegebenheiten – auch einiges an Geld und Stauraum. Ein wichtiger Faktor dabei ist der Werkstoff Aluminium: korrosionsbeständig, leicht, robust und vor allem von Haus aus in jenem angenehm unverbindlichen Grau bis Anthrazit, das auch dem kritischen Designerauge schmeichelt. Dazu eine entsprechend straffe Bespannung, fertig ist der Stuhl, auf dem es der Gast sowohl in gemütlicher Runde als auch beim Fine Dining unter Sternen lange aushält. Noch länger optional mit weichen Sitzkissen, die mitunter auch etwas Farbe ins Spiel bringen dürfen. Ähnlich verhält es sich bei Tischen: angenehme, hygienische Tischplatten mit HPL-Beschichtung gelten als das Nonplusultra in der No-Nonsense-Bestückung eines Gastgartens. 

Gartenmöbel
Klare Linien, dezente Farbgebung und robuste Beschaffenheit. Das ist es, was die Gastronomie will und bekommt.

Das ist freilich nicht immer der Weisheit letzter Schluss, in Biergärten, beim Buschenschank oder beim Heurigen ist schon mal stilistisch wenig Spielraum. Aber in Zeiten, wo gesetzliche Vorgaben rund um Dimensionen und Öffnungszeiten von Gastgärten selbst nach der Genehmigung rigoros kontrolliert werden, will man als Gastronom nicht noch zusätzliche Energie auf rostiges Metall oder abgesplittertes Holz verwenden. Oder, Gott behüte, zerrissene Strümpfe und eingezogene Schiefer bei den Gästen. Dann lieber unkomplizierte Ware bestellen. 

Der frühe Vogel

Dafür ist übrigens spätestens jetzt der richtige Zeitpunkt. Die Warenlager der Anbieter sind voll, was nicht da ist, kann bis zum Saison­start noch produziert und geliefert werden. So, wie allerorts ungünstigerweise immer erst dann eine Klimaanlage bestellt wird, wenn es schon heiß ist, kann es für eine neue Gastgarten-Ausstattung bereits zu spät sein, wenn schon die ersten Bienen fliegen. Dann nämlich regelt die Nachfrage den Markt, und nicht mehr das Angebot. 

Auch an den sonstigen Bedürfnissen der Gastronomie hat sich wenig geändert. Die Möbel müssen schnell hin- und herzuräumen sein, stapel- und klappbar sowieso. Für den Schutz vor Langfingern hat sich die gute, alte Stahlseil-mit-Vorhängeschloss-Variante als alternativ­los herausgestellt, unterschiedliche Versuche – beispielsweise mit aufgeklebten GPS-Sendern – haben sich als untauglich erwiesen. Im Freien nichts Neues also, könnte man sagen, und das ist auch gut so. Outdoormöbel stehen für Kontinuität, Vertrautheit und Komfort – und genau das wollen die Gäste in diesen Zeiten haben.