Tirols Sommertourismus trotzt der Krise

Bild oben: Freuen sich über den Sommer '23: Karin Seiler, Mario Gerber und Franz Staggl.

Während die goldgefärbten Blätter langsam zu Boden fallen sind die Zeichen für die Tiroler Tourismusbranche alles andere als herbstlich-melancholisch. Denn die aktuellen Zahlen zeugen von einer bemerkenswerten Resilienz: Mit einem beeindruckenden Zuwachs von 5,9 Prozent bei den Gästeankünften und einem Anstieg der Übernachtungen auf 20,5 Millionen verzeichnet Tirol die stärkste Sommersaison seit drei Jahrzehnten.

Doch hinter diesen Zahlen verbirgt sich eine noch tiefgreifendere Geschichte. Wie Tourismuslandesrat Mario Gerber treffend bemerkt: „Viel wichtiger als das quantitative Ergebnis ist die wirtschaftliche Entwicklung.“ Tatsächlich zeigt eine Erhebung des MCI Tourismus, dass die Wertschöpfung in der Sommersaison auf beachtliche 2,41 Milliarden Euro angestiegen ist.

Diese Zahlen bestätigen die wirtschaftliche Stärke und Anziehungskraft Tirols, die nicht nur das hochwertige Angebot, sondern auch die harte Arbeit der Branche reflektieren. Denn eine Analyse der Tirol Werbung zeigt, dass 84 Prozent der über 20.000 Gästebewertungen auf Onlineplattformen positiv ausfielen.

Doch wer trägt am meisten zur touristischen Blüte bei? Deutschland bleibt das Rückgrat des Tiroler Tourismus, gefolgt von Österreich und den Niederlanden. Laut Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung, erweist sich Tirol zunehmend als begehrtes Ziel unter den Österreichern selbst, wobei die Anzahl der Übernachtungen sogar größere Märkte wie Frankreich und Großbritannien übersteigt. Und das ist beachtlich.

Ein weiterer bemerkenswerter Trend ist die Entwicklung hin zu einem Ganzjahrestourismus. Dank der "Tiroler Weg"-Strategie werden saisonale Schwankungen minimiert, wobei sowohl der Frühsommer als auch der September beeindruckende Wachstumsraten zeigen. Jedoch ist nicht alles Sonnenschein. Franz Staggl, Obmann der Fachgruppe Hotellerie in der Wirtschaftskammer Tirol, hebt die Herausforderungen für Betriebe hervor, insbesondere im Hinblick auf die steigenden Kosten und den Mangel an qualifiziertem Personal.

Dennoch bleibt der Ausblick für den bevorstehenden Winter positiv. Die Erwartungen sind hoch, insbesondere im Hinblick auf den deutschen Markt. Staggl bleibt optimistisch, betont aber die Bedeutung der Tourismuswirtschaft für die regionale Wertschöpfung.

Während sich die Tourismusbranche auf die Wintersaison vorbereitet, investiert die Tirol Werbung kräftig in Marketingmaßnahmen. Doch jenseits von Zahlen und Prognosen bleibt das Streben nach Nachhaltigkeit im Herzen von Tirols Tourismusstrategie, wie Seiler betont. Ein Beweis dafür ist der jährliche GDS-Benchmark, bei dem Tirol bereits zum dritten Mal in Folge zu den Top-15-Regionen weltweit gehört.

Abschließend steht die grüne Vision der Tirol Werbung im Mittelpunkt, die die öffentliche Anreise und Vor-Ort-Mobilität weiterhin fördert. Schließlich, so Seiler, „ist die Anreise der Gäste der größte Hebel zur Reduktion des CO₂-Ausstoßes.“