Hotelentwicklung

Betreiberwechsel im Kempinski Hotel Das Tirol

UBM stellt die Weichen neu: Das Luxushotel in Jochberg wird ab 2026 unter neuer Führung weiterentwickelt. Für Investoren und Branchenkenner ein deutliches Zeichen für Bewegung im alpinen High-End-Segment.

Ein Betreiberwechsel in einem Fünf-Sterne-Hotel in der Region Kitzbühel ist kein Alltagsereignis. Erst recht nicht, wenn es sich um ein Haus mit internationaler Strahlkraft wie das Kempinski Hotel Das Tirol handelt. Die UBM Development, Eigentümerin der Immobilie, kündigt für 2026 einen Wechsel im Management an – „im gegenseitigen Einvernehmen“, wie es in einer Mitteilung heißt. Hinter der nüchternen Formulierung verbirgt sich ein strategischer Richtungswechsel mit Signalwirkung.

Ein Schnitt nach 15 Jahren

Seit 2011 führt Kempinski das Haus mit 156 Zimmern und Suiten, eingebettet in die alpine Szenerie von Jochberg bei Kitzbühel. Nun ist Schluss. Warum? Die Antwort liefert UBM nur zwischen den Zeilen: Die „strategische Neuausrichtung der Immobilie“ sei der Grund für das Aus. Für Hotelentwickler und Investoren ist klar: Es geht um mehr als nur einen Wechsel auf dem Briefkopf. UBM will das Potenzial des Objekts neu denken – möglicherweise auch unter neuer Positionierung, Marke oder Betriebskonzept.

Martina Maly-Gärtner, COO der UBM Development AG, drückt es diplomatisch aus:
„Wir danken Kempinski Hotels für die langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit und das hohe Maß an Management- und Betriebskompetenz.“ Zugleich betont sie, dass nun die Übergangsphase im Vordergrund stehe – mit dem Ziel, weiterhin ein „herausragendes Gästeerlebnis“ zu sichern.

UBM COO Martina Maly-Gärtner macht den Weg frei: Was in Jochberg bisher Fünf-Sterne-Standard war, könnte bald ganz anders glänzen – frischer, schärfer, selbstbewusster.
UBM COO Martina Maly-Gärtner verabschiedet sich von Kempinski – und lässt durchblicken: Jochberg wird bald neu gedacht.

UBM mit klarer Strategie – auch im Hotelbereich

UBM gilt als Spezialist für Projektentwicklung in Europa – mit einem Fokus auf Green Building, Holzbau und städtische Premiumlagen. Das Hotelgeschäft ist dabei kein Nebenschauplatz, sondern Teil der Strategie. Die Entscheidung, den Betreiber eines Flaggschiff-Hotels wie dem Kempinski Das Tirol zu wechseln, dürfte wohlüberlegt sein – und wirtschaftlich motiviert.

Zwar ist aktuell noch nicht bekannt, wer ab 2026 das Haus führen wird. Dass UBM den Schritt relativ früh kommuniziert, spricht jedoch dafür, dass man den Übergang aktiv gestalten und die Kontrolle stärker in die eigene Hand nehmen will. Möglich ist auch, dass UBM – wie bei anderen Projekten – auf ein Joint Venture mit einem neuen Partner setzt oder gar ein Rebranding vorbereitet.

Stille vor dem Strategiewechsel: Die Lobby des Hauses steht sinnbildlich für eine Branche, in der Immobilienwerte, Markenführung und Gästebindung neu austariert werden müssen. (C) UBM Development
Stille vor dem Strategiewechsel: Die Lobby des Hauses steht sinnbildlich für eine Branche, in der Immobilienwerte, Markenführung und Gästebindung neu austariert werden müssen. (C) UBM Development

Was Hoteliers und Investoren mitnehmen sollten

Der Fall zeigt: Auch etablierte Betreiberkonstellationen sind nicht in Stein gemeißelt. Wer Eigentum und Betrieb trennt, braucht ein scharfes Auge für Wirtschaftlichkeit, Markenstrategie und langfristige Standortentwicklung. UBM tut gut daran, diesen Schritt transparent zu gehen – denn Unsicherheit im Luxussegment kostet Vertrauen.

Für Marktbeobachter bleibt spannend, ob das Haus künftig unter einem neuen internationalen Label läuft oder eine eigenständige Positionierung erhält. Klar ist: Die alpine Luxushotellerie ist weiter in Bewegung – und strategische Weichenstellungen wie diese gehören zur neuen Realität am Markt.

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