Weniger Lebensmittel für mehr Geld

Einkauf
05.06.2023

RollAMA: Erstmals seit Langem sinken die Einkaufsmengen in Österreich. Das hat einen einfachen Grund.
Einkaufswagen

Die RollAMA berichtet von einer bemerkenswerten Veränderung im Verbraucherverhalten: Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie sind die Einkaufsmengen der österreichischen Haushalte rückläufig und liegen nun unter dem Niveau von 2019.

Die Analyse ergab, dass die Einkaufsmenge im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent und im Vergleich zu 2019 um zwei Prozent zurückgegangen ist. Trotz dieser Zurückhaltung im Einkauf stiegen die Ausgaben der Verbraucher um 11 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode, da die Durchschnittspreise erheblich gestiegen sind. Der RollAMA-Einkaufskorb, ein repräsentativer Querschnitt durch den Warenkorb eines durchschnittlichen Haushalts, wurde um fast 17 Prozent teurer. 

Flucht zu Diskontmarken

Es zeigt sich, dass Verbraucher:innen in den Diskontmarken flüchten, in denen inzwischen fast ein Drittel aller Einkaufsausgaben generiert werden (29,5 %). Auch der Kauf von Aktionsartikeln hat zugenommen, insbesondere bei Fleisch und Molkereiprodukten, was Fragen zum Tierwohl und nachhaltigem Konsum aufwirft.

Interessant ist die Beobachtung, dass die Preise für Milchprodukte stark gestiegen sind, was den Absatz von Produkten wie Fruchtjoghurt merklich gedämpft hat. Die Ausgaben für Käse sind zwar ebenfalls gestiegen, der Rückgang des Käseeinkaufs ist jedoch weniger ausgeprägt. Währenddessen bleibt die Beliebtheit von Butter trotz leichter Preissenkung im ersten Quartal ungebrochen.

RollAMA/AMA-Marketing, Feldarbeit: GfK Austria/Auswertung: KeyQuest Marktforschung

Teures Gemüse

Die RollAMA-Daten zeigen zudem, dass sich die hohen Energiepreise auf die Produktion von Gemüse in europäischen Gewächshäusern ausgewirkt haben. Die daraus resultierende geringere Verfügbarkeit hat dazu geführt, dass Verbraucher:innen im ersten Quartal 17 Prozent weniger Fruchtgemüse wie Tomaten und Paprika gekauft haben.

Ein Lichtblick in der Krise scheint Bio zu sein: Die Nachfrage nach Bio-Produkten, insbesondere bei Obst und Gemüse, bleibt relativ stabil. Zudem hat sich der Preisunterschied zwischen Bio und konventionell hergestellten Produkten verringert, was sich ebenfalls positiv auf die Umsatzanteile auswirkt.