Goldstücke der Weinkarte

09.11.2021

Von: Roland Graf
ÖGZ-Verkostung: Wieder feiert man einen heimischen „Sweet Wine Maker“ global, doch die Weltstars haben daheim einen schweren Stand. 

Für Hans Tschida war es definitiv ein Erfolgsjahr. Die Prämierung zum „Sweet Winemaker of the Year“ in London holte er zum siebenten (!) Mal, auch beim „Salon Österreich Wein“ gewann der Illmitzer die Süßwein-Wertung. 

An der Qualität der Weine vom Seewinkel, mit seiner Wasserfläche perfekt für die Edelfäule Botrytis, gibt es also keinen Zweifel. 

Nur sollten Trockenbeeren-Auslese, Eis- und Schilfwein frei nach Lichtenberg weniger erhoben, als vielmehr getrunken werden. Dazu müssen sie unter anderem aus dem „Dessert-Eck“ befreit werden. Denn auch wenn es sich um natürlichen Traubenzucker handelt, hat Süße aktuell einen schweren Stand.

Einsatzmöglichkeiten

Doch an Einsatzmöglichkeiten im Menü fehlt es nicht, zumal in der festlicheren Adventzeit, wo es neben kräftigeren Aromen auch etwas edler werden darf. Die flüssigen Goldstücke begleiten ja schließlich auch Cremesuppen, aber auch puristische Fischgerichte sowie alles, das der Sommelier nicht mit Säure in seiner Aromatik „stören“ will. Wie eine Geschmackshülle wirkt hier der Prädikatswein. Und zudem lässt sich hier auch ein wenig „Storytelling“ am Gast betreiben. Denn mit dem Ruster Ausbruch hat der Gesetzgeber jüngst so etwas wie eine „Stadt-DAC“ geschaffen – nur hier darf diese Essenz des Weines produziert werden. Und am anderen Neusiedler- See-Ufer wurde die Herkunft „Seewinkel“ vom Gesetz gestärkt. Und wenn schon von staatlicher Seite die Qualität gefördert wird, dann sollte man sie wohl auch den Gästen stolz zeigen! Einige „goldrichtige“ Tipps dazu sammelte die ÖGZ.

ÖGZ-Sieger 2021 der Kategorie "Süßweine"

Tschida: ÖGZ-Gold für Schilfwein mit Frische

Feiler-Artinger: Tiefe Fruchtigkeit holte Goldene