Hybridmaschinen: Technologie, kombiniert mit Barista-Kunst

Kaffee
26.02.2020

Nahezu alle namhaften Hersteller von professionellen Kaffeemaschinen setzen ­immer öfter auf sogenannte Hybridtechnik. Was steckt hinter diesem Boom? Wie kann man in der Gastronomie davon profitieren? 

Hybridmaschinen sind Geräte, die auf die Technik von Siebträgermaschinen und Vollautomaten gleichermaßen zurückgreifen, wobei die Hersteller aus beiden Segmenten kommen und versuchen, das Beste aus zwei Welten in einer Kaffeemaschine zu vereinen. Der Begriff Halbautomat wird für diese Geräte ebenfalls gelegentlich eingesetzt, ist aber irreführend, da auch Siebträgermaschinen generell als Halbautomaten bezeichnet werden.

Es gibt „klassische“ Hybridmaschinen, deren Kennzeichen die integrierte Kaffeemühle ist, also automatische Mahl- und Dosiersysteme, wie sie z. B. von WMF, Astoria oder Schaerer produziert werden. Oder Geräte, meist Siebträgermaschinen, die einzelne Features eingebaut bekommen, die man normalerweise in Vollautomaten findet. Dazu zählen z. B. automatisiertes Tampen, automatische Milch- oder Reinigungssysteme sowie andere Digitalfunktionen für optimale Brühzeit-, Temperatur- bzw. Extraktionsüberwachung. Derartige Hybridfunktionen findet man u. a. bei Melitta, Cimbali oder Franke. 
Das händische Milchaufschäumen ist bei Hybridmaschinen oft optional, d. h. der Barista kann manuell schäumen, oft mit „Turbo-Steam“-Funktion, also Latte-Art kreieren, er kann aber auch auf das automatische Milch-Handling eines Vollautomaten zurückgreifen. Daher ist die Herstellung verschiedener Milchkonsistenzen möglich, selbst für Mitarbeiter mit weniger Erfahrung.

Vorteile der Hybride

Ziel der Hybridmaschinen ist es, einerseits das Handwerk nicht abzuschaffen: Der Barista schäumt z. B. die Milch selbst oder programmiert per Hand Durchlaufzeit und Wassermenge und sorgt so für individuelle Extraktionsprofile. Kaffee muss andererseits auch inszeniert werden, selbst wenn Hightech zum Einsatz kommt. Das Gesehene liefert immer noch den besten Kaufimpuls. Die Maschine bleibt der Blickfang, und der leidenschaftliche Barista sorgt weiterhin für die Kaffeeausgabe – die Beziehung zum Gast bleibt erhalten. 
Dadurch, dass die kniffligeren Schritte des Prozesses meist automatisiert sind, wird die Bedienung und das Handling einfacher, auch weniger geschultes Personal kann den Kaffee in hoher und vor allem gleichbleibender Qualität zubereiten. Die Produktauswahl wird größer. Der Traum eines jeden Gastronom erfüllt sich: Sein gewünschtes Produkt funktioniert immer und überall, auch bei permanentem Mitarbeiterwechsel, selbst wenn der Chef gerade einmal nicht vor Ort ist. 

Franke S-700 (Hybrid), by t.vierich

WMF Espresso (Hybrid), by t.vierich

Schaerer Barista (Hybrid), by t.vierich

Cup&Cino ­Barista One (Hybrid), by t.vierich

Siebträgermaschinen mit Features von Vollautomaten

Schärf ­Threesixty, by t.vierich

Melitta Cafina ­Siebträger, by t.vierich

Cimbali M100 Attiva, by t.vierich