„Tutto rosso“: Sonne im Glas

ÖGZ-Verkostung
13.10.2020

Von: Roland Graf
ÖGZ-Verkostung: Die letzten Pilze, die ersten Trüffel und Braten direkt aus dem Ofen – das alles schreit nach den fruchtigen Roten Italiens.

Vielleicht ist das Geheimnis des italienischen Rotweins ganz einfach. Glaubt man Winzer Lorenzo Zonin, reichen zwei Parameter: „Lichtstärke und Stärke der Elemente“. Er bezieht sich dabei auf die Maremma, die sich rasch vom Geheimtipp zu einer der aktuell besten Bezugsquellen entwickelt hat. Internationale Sorten und die metallischen Böden sorgen wie die Nähe zum Meer für intensive, aber nicht üppige Weine. 

Lesezeitpunkt

Da kann auch der Klimawandel nichts ausrichten. Falls der ideale Lesezeitpunkt erwischt wird. Für heuer bestätigt Ettore Rizzi von der Fattoria „Le Pupille“, dass die kühlen Nächte in der Maremma vielversprechendes Lesegut erlaubten. Aber: „Die Lese begann verfrüht mit einer intensiveren Selektion im Weinberg.“ Auch hier zeigt sich der Unterschied zwischen den internationalen Sorten und etwa dem Sangiovese: Cabernet war bei ÖGZ-Drucklegung bei San Leonardo (Trentino) ebenso wenig geerntet wir bei der Tenuta di Trinoro (Toskana). Für den Merlot gibt Marchese Anselmo Guerrieri Gonzaga eine gute Prognose: „Die Analysedaten zeigen eine optimale Säure, der Zuckergehalt ist nicht so hoch, und das wird zur Frische und Eleganz des Weines beitragen“, so der „San Leonardo“-Eigentümer. 

Während die Winzer noch auf die Herbstsonne warteten, verkostete die ÖGZ jene sonnengeküssten Roten, die bereits Trinkreife zeigen. Cin cin! 

ÖGZ.Sieger: Italien

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