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Kärnten: Finanzpolizei fischte nach Schwarzarbeitern

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31.08.2023

Inmitten der Hochsaison sorgte ein unerwarteter Gast für Aufruhr in den Touristenhochburgen am Ossiacher See und Wörthersee.
Velden am Wörthersee

Statt der üblichen Touristen in Badehosen stand an Kärntens Ossiacher See und Wörthersee in den letzten Tagen die Finanzpolizei im Fokus: Bei unangemeldeten Kontrollen in 40 Tourismusbetrieben wurden gravierende Unregelmäßigkeiten festgestellt: "Zwei Drittel aller kontrollierten Betriebe haben illegal beschäftigte Arbeitnehmer gehabt", so Rigobert Rainer, der Leiter der Kärntner Finanzpolizei gegenüber dem ORF. Die Lage: nur fünf von 40 überprüften Betrieben konnten eine lückenlose Anmeldung ihrer Angestellten bei der Sozialversicherung vorweisen.

Auch in Sachen Registrierkassenpflicht wurde geprüft: Neun Betriebe verkauften Speisen und Getränke ohne den erforderlichen Kassenbeleg.

"Anständige Unternehmer vor Betrügern schützen"

Pikantes Detail: Einige Geschäftsinhaber versuchten laut ORF während der Kontrolle Hals über Kopf ihre Mitarbeiter online bei der Krankenkasse anzumelden. Ein Versuch, der laut Rainer „natürlich nicht funktioniert.“ Er erklärt: "Wir haben unter anderem den elektronischen Fingerabdruck dieser Anmeldung. Zudem werden die illegal beschäftigten Arbeitnehmer ja durch die Finanzpolizei einvernommen."

Für die überführten Unternehmer kann die Nachlässigkeit teuer werden. Neben den Nachzahlungen an Finanzamt und Krankenkasse variieren die Strafen von 2.000 bis 20.000 Euro pro illegal beschäftigten Ausländer und 1.000 Euro pro illegal beschäftigtem Inländer.

Finanzminister Magnus Brunner betonte in einer Stellungnahme die Bedeutung der Kontrollen für die Integrität des Marktes. Die Aktionen der Finanzpolizei würden "die überwiegende Mehrheit der anständigen Unternehmer vor Betrügern schützen" und so zu fairen Wettbewerbsbedingungen beitragen.