Lohnsteigerung im Hotel- und Gastgewerbe

Kollektivvertrag
28.03.2017

 
Die Löhne der Angestellten im Hotel- und Gastgewerbe steigen durchschnittlich um 1,4 Prozent. Deutlich mehr Geld gibt es für Lehrlinge

Die Sozialpartner im Hotel- und Gastgewerbe haben die Lohn- und Gehaltsverhandlungen 2017 abgeschlossen. Die Löhne der rund 200.000 Arbeiterinnen und Arbeiter im Hotel- und Gastgewerbe in allen Bundesländern steigen ab 1. Mai um durchschnittlich 1,4 Prozent. Die Gehälter der etwa 25.000 Angestellten werden im Zuge der langfristigen Schemareform um unterschiedliche Prozentsätze angehoben. Der neue Mindestlohn bzw. das neue Mindestgehalt liegt jetzt bei 1.460 Euro brutto, das bedeutet ein Plus von 40 Euro.

Österreichweites Festlohnsystem

In allen neun Bundesländern gibt es ab heuer das neue fünfstufige Lohnsystem. Die Bundesländer Kärnten und Salzburg werden mit Mai 2018 auch nur noch dieses anwenden und die Alternativlohnsystems auslaufen lassen. „Das Festlohnsystem garantiert den Beschäftigten ein höheres Grundeinkommen und sie sind nicht mehr abhängig vom Umsatz, der mit dem Verkauf von Speisen und Getränken erzielt wird. Für die Beschäftigten bedeutet das, dass sie am Anfang des Monats wissen, was sie am Monatsende bekommen und sie können so besser planen", freut sich Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida.

Mehr Geld für Lehrlinge

Für die beiden Arbeitgeber-Vertreter Mario Pulker und Siegfried Egger, Gastronomie und Hotellerie-Obmänner in der WKÖ, war es ein besonderes Anliegen, bei der Lehrlingsentschädigung ein starkes Zeichen zu setzen: „Unser Nachwuchs ist das Fundament der Branche. Ein deutliches Plus für unsere Lehrlinge ist ein wichtiges Zeichen der Anerkennung.“ Die Lehrlingsentschädigungen im Detail: Im ersten Lehrjahr gibt es ab Mai 700 Euro. Das bedeutet eine Steigerung um 55 Euro. Im 2. Lehrjahr gibt es 800 Euro, das sind 85 Euro als im  Vorjahr. Im 3. Lehrjahr sind es jetzt 900 Euro und im 4. Lehrjahr 1000 Euro. „Das ist das richtige Signal, um die Lehrlingsausbildung im Tourismus in Zukunft noch attraktiver zu machen. Um kompetente und motivierte Kräfte aufzubauen, braucht es auch finanzielle Wertschätzung“, ergänzt Tusch.

Einig sind sich die Sozialpartner darin, dass die Einigung eine "Wertschätzung für die Beschäftigten in den Branchen" bedeutet.