Effizienz

Klima schonen und Geld sparen: Energiespartipps

Energieeffizienz
10.08.2022

 
Aktualisiert am 11.08.2022
Wie können Betriebe Energie sparen? Wir haben die besten Tipps für Hotels und Gastrobetriebe.
Eine Person betätigt einen Schalter.

Wie können Unternehmen Energie sparen? Energieeffizienz ist in Zeiten des Klimawandels und steigender Energiekosten ein aktuelleres Thema denn je. Die Experten der Klimaschutzinitiative „klimaaktiv“ des Umweltministeriums geben Energiespartipps, wie Unternehmer ihren Geldbeutel entlasten können, indem sie Strom sparen und ihren Energieverbrauch reduzieren können. Manche Energiespar-Tipps sind einfach umzusetzen, andere wiederum sind mit Investitionen verbunden. Maßnahmen für ein gutes Energiemanagement sind für Unternehmen drängender denn je. Denn letztlich ist der verantwortungsvolle Einsatz von Energie und ein sorgsamer Umgang mit Ressourcen Grundsätze, die sich heute Gäste erwarten.

Die beiden Grundsätze heißen Einsparen, also unnötig eingesetzte Energie und Ressourcen erkennen und vermeiden, sowie Effizienzsteigerung -  mehr Nutzen aus dem Aufwand erzielen oder gleichen Nutzen bei geringerem Aufwand erhalten. Das Ergebnis ist in jedem Fall ein Gewinn: für Unternehmer, für Gäste und für die Umwelt. Hier ein paar einfache Stromspartipps:

Wie kann ich Heizkosten sparen?

  • Heizkörper freihalten: Vermeiden Sie das Zuhängen der Heizkörper mit Vorhängen, Verstellen mit Kästen, Sitzgelegenheiten etc. Ein Hinweisschild erinnert die Gäste und das Reinigungspersonal daran.
  • Heizkörper reinigen: Durch die Reinigung der Heizkörper wird der Wärmeübergang an die Umgebung verbessert. Darüber hinaus lässt sich der Geruch von verbranntem Staub vermeiden.
  • Heizkörper entlüften: Während der Nichtheizperiode hat sich in den Heizkörpern Luft angesammelt. Diese macht sich durch gluckernde Geräusche in den Heizkörpern bemerkbar und verringert die Wärmeabgabe an den Raum. Daher sollten Sie die Heizkörper zu Beginn der Heizsaison entlüften.
  • TIPP "klimaaktiv" Heizungs-Check: In zwei bis drei Stunden überprüft ein Fachmann Ihre bestehende Hauptheizung (Wärmeerzeugung, Warmwasserbereitung, Regelung, Wärmeverteilung, Wärmeabgabe) auf ihre Energieeffizienz. Als Ergebnis erhalten Sie eine umfassende Analyse Ihrer Heizungsanlage, eine Einschätzung, wie hoch der Handlungsbedarf ist, sowie Empfehlungen, welche Maßnahmen Ihre Heizung verbessern könnten. Berater und Installateure finden Sie unter www.klimaaktiv.at/heizungscheck

Kühlung

Durch zu hohe interne Lasten infolge ineffizienter Beleuchtung, elektrischer Geräte, fehlenden Einsatzes von Sonnenschutzsystemen sowie mangelnder Wartung ergibt sich oft ein hoher Kühlenergiebedarf für das Gebäude. Ein erheblicher Teil dieser Energie ist unnötig und kann durch verschiedene Maßnahmen vermindert werden.

1. Split-Klimaanlagen zur Kühlung als Einzellösung in Zimmern und kleineren allgemeinen Bereichen

2. Multisplit-Anlagen als investitionskostengünstige Variante für größere Bereiche

3. Klimakaltwassernetze in Kombination mit Split-Geräten auf der Verbraucherseite und Kompressor-Kaltwassersätzen mit Rückkühler 

4. Zentrale luftgeführte Klimaanlagen in Verbindung mit Klimakaltwassersätzen

Wärme vermeiden, dann Temperatur runterkühlen! Dieses einfache Prinzip entlastet die Klimaanlage und damit auch die Energiekosten drastisch. Aktivieren Sie einen vorhandenen Sonnenschutz (Außenjalousien etc.), noch bevor die Sonne die Räume aufheizt. Am besten regelt eine Verschattungsautomatik die Stellung der mechanischen Außenverschattung, abhängig von Uhrzeit, Innen- bzw. Außentemperatur, Windstärke, Anwesenheit. Bei Klimatisierung soll die Raumtemperatur nicht weniger als 6 °C unterhalb der aktuellen Außentemperatur liegen. Diese Grenze verringert nicht nur die Stromkosten, sondern sorgt auch für ein gesünderes Raumklima. Moderne Regelungsanlagen steuern dies automatisch.

Kühlen durch Bauwerksbegrünung

Die Bauwerksbegrünung schafft nicht nur wertvolle Erholungsräume, sie verringert auch die Lärm-und Schadstoffbelastung. Sie wirkt als Schutzschild gegen die Verwitterung der Fassade und des Daches und kann so Sanierungskosten senken. Die begrünten Fassaden können zur Gestaltung der Gebäude beitragen und sie optisch aufwerten. Jeder Gast sieht sofort: Hier denkt jemand mit! Die Begrünung dient auch als Sonnenschutz und Dämmung und hilft so Energiekosten zu sparen. Eine Fassadenbegrünung kann die Fassade im Sommer 5° C kühler und im Winter 7° C wärmer halten.

Interne Wärmequellen nutzen

In Hotellerie und Gastronomie fällt viel Abwärme an. Diese Abwärme stammt beispielsweise aus der Küche, dem Wellnessbereich, der Wäscherei oder von Kühl-und Klimatisierungsanlagen. Statt die entstehende Wärme ungenutzt abzuführen, kann diese überschüssige Wärme effizient nutzbar gemacht werden. Auch bei einer relativ geringen Abwärme kann es sich auszahlen, einen Blick auf die Möglichkeiten der Wärmerückgewinnung zu werfen. Abhängig vom Betrieb und seinen Anlagen kann sich eine Investition in eine Wärmerückgewinnung innerhalb weniger Jahre amortisieren.

TIPP Förderung: Die UFI (umweltfoerderung.at) bietet Direktzuschüsse für die Wärmerückgewinnung von Kälteanlagen und Lüftungsanlagen und anderen Arten der Wärmerückgewinnung bzw. Nutzung von bisher ungenutzten Wärmeströmen sowie Wärmepumpen zur Erschließung von Niedertemperaturabwärme.

Beleuchtung

Effiziente Lampen schonen die Geldbörse. Die Energieeffizienz, ausgedrückt in Lumen dividiert durch Watt (lm/W), ist auf den Lampenverpackungen nicht direkt angegeben, lässt sich jedoch aus den Lumen- und Wattzahlen leicht errechnen. Effiziente LEDs sind 8 bis 10 mal energieeffizienter als Glühbirnen und 5 bis 7 mal effizienter als Halogenglühlampen. Der Ersatz der alten Technologien durch LED-Lampen ermöglicht daher Energie- und Kosteneinsparungen von bis zu 90 %.