Digitalisierung
Retten uns Mitarbeiter-Apps?
Bild oben: Um bestehende Mitarbeitende zu binden und zu motivieren, setzen immer mehr Betriebe auf die digitale interne Kommunikation per Mitarbeiter-App.
Es ist ein paradoxer Sommer für die heimische Tourismusbranche. Die Gäste sind zurück, die Buchungen steigen, aber Mitarbeiter bleiben weiter aus. Der Fachkräftemangel ist so akut wie nie zuvor. Viele Betriebe müssen ihre Öffnungszeiten einschränken oder ganz schließen, weil ihnen das Personal fehlt. Die Corona-Pandemie hat die Situation noch verschärft. Viele Beschäftigte haben sich nach geregelten Arbeitszeiten und mehr Freizeit gesehnt und den Tourismus verlassen.
In dieser Krise setzen einige Hoteliers auf eine digitale Lösung: Mitarbeiter-Apps. Diese sollen die interne Kommunikation verbessern, die Motivation steigern und das Recruiting erleichtern. Doch wie funktioniert das genau? Und kann eine App wirklich den Personalmangel beheben?
Vernetzen und unterstützen
Eine Mitarbeiter-App ist eine mobile Anwendung, die alle Beschäftigten eines Betriebs miteinander vernetzt. Sie ähnelt einer Social-Media-Plattform, auf der Nachrichten, Fotos und Videos geteilt werden können. Die App soll nicht nur Informationen von der Geschäftsleitung oder den Abteilungsleitern an das Team weitergeben, sondern auch den Austausch untereinander fördern. So können sich die Mitarbeitenden gegenseitig unterstützen, loben oder Fragen stellen.
Die App soll auch helfen, neue Mitarbeitende zu gewinnen. Offene Stellen können in der App veröffentlicht und von den bestehenden Mitarbeitenden in ihren privaten sozialen Netzwerken geteilt werden. Das soll die Reichweite erhöhen und potenzielle Bewerber*innen ansprechen. Zudem soll die App Sprachbarrieren überwinden, indem sie alle Inhalte automatisch übersetzt. Und sie soll die Begeisterung steigern, indem sie Punkte für Aktivitäten vergibt, die später gegen Prämien eingelöst werden können.
Einer der Vorreiter in der Nutzung von Mitarbeiter-Apps ist Gerhard Wendl, Vorstand der JUFA Hotels. Er ist überzeugt von dem digitalen Tool: “Die Mitarbeiter-App ist nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken!”, sagt er. “Alle haben sämtliche relevanten Informationen ab sofort immer zur Hand und können sich jederzeit austauschen.” Er glaubt, dass die App die Bindung an das Unternehmen stärkt und die Fluktuation senkt.
Doch nicht alle sind so begeistert von der digitalen Revolution im Tourismus. Kritiker sehen in der Mitarbeiter-App eine weitere Belastung für die Beschäftigten, die ohnehin schon unter Stress und Überstunden leiden. Sie befürchten, dass die App zu einer ständigen Erreichbarkeit führt und die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verwischt. Zudem zweifeln sie an der Wirksamkeit der App bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels. Sie fordern stattdessen bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und mehr Wertschätzung für die Beschäftigten im Tourismus.
Die Mitarbeiter-App ist also kein Allheilmittel für die Branche, sondern ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Ob sie sich als Erfolgsfaktor oder Flop erweist, wird sich erst in der Praxis zeigen
Über die LOLYO MACH MITarbeiter-App
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