Wie wird der Sommer 2022?

Sommersaison
07.06.2022

Von: Daniel Nutz
Der Ausblick auf die touristische Sommersaison 2022 ist trotz einiger Fragezeichen durchaus heiter. Um darüber hinaus bestehen zu können, braucht es ein Mehr an Nachhaltigkeit.

Die Sommersaison wird immer wichtiger. Sowohl bei den Nächtigungen (von 62 Mio. auf 79 Mio.) als auch bei den Umsätzen (von 9,5 Mrd. Euro auf 14,5 Mrd.) gab es von 2009 bis zum Vor-Corona-Jahr 2019 deutliche Steigerungen. Der August (über 20 Mio. Nächtigungen) und September 2021 (über 11,7 Mio. Nächtigungen) verzeichneten dann gar Rekordwerte. Doch lässt sich so eine Dynamik auch in einem Post-Corona-Tourismus halten?

Ja, meint zweckoptimistisch die Chefin der Österreich Werbung (ÖW) Lisa Weddig. „Unsere Umfragen zeigen, dass die Österreich-Stärken bei den beliebtesten Urlaubsarten seit Ende März nochmals zugenommen haben.“ Was optimistisch stimmt, ist die Tatsache, dass die Nachfrage nicht nur mehr am DACH-Raum hängt. Die Sommerbuchungslage sei gut - aus den mittelosteuropäischen Märkten gibt es positive Signale, aus Südeuropa, den Niederlanden und den arabischen Ländern ebenso, so Weddig. Auch der Effekt des Ukraine-Krieges scheint sich derzeit weniger stark als erwartet auszuwirken.

Ein Fragezeichen bleibt die rasante Entwicklung der Inflation, die gerade in den angrenzenden osteuropäischen Ländern besonders hoch ist. Ob sich diese aber in Reiseverzicht auswirkt, sei nicht zu prophezeien.

Seilbahnen verordnen sich Nachhaltigkeit

Besondere Profiteure sind die Seilbahnen, die sich mit einem Kassenumsatz von zuletzt 234 Millionen Euro eine zweite Einnahmequelle neben dem noch immer dominanten Skitourismus schaffen. Wer an eine ganzjährige Weiterentwicklung des Tourismus denkt, kommt an einem nachhaltigen Transformationsprozess nicht umhin.

So brauche man Maßnahmen in allen Bereichen, wie etwa klimafreundliche Mobilitätsmodelle, Einsatz von nachhaltigen Energiequellen oder Energieeffizienzmaßnahmen, heißt es aus dem Munde von Seilbahn-Obmann Franz Hörl. Das klingt fast so, als würden Seilbahnen und Klimaschützer mittlerweile an einem Strang ziehen.