Umfrage der Woche

Mehraufwand durch Einwegpfand?

Umfrage der Woche
19.10.2023

 
ÖGZ-Umfrage der Woche zum kontroversen Thema Einwegpfand: während einige befürchten, dass das System Chaos verursachen könnte, zeigen andere, dass umweltfreundliche Praktiken bereits in vollem Gange sind.
Umfrage der Woche

Rene Kachlir, Zum Scharfen Rene, Wien
Wir haben sehr viele Touristen als Gäste und die haben immer wieder leere Getränke-Dosen oder PET-Flaschen dabei, die sie in unserem Müllkübel entsorgen. Wie wir das dann mit einem Pfand handhaben sollen, wird sehr kompliziert. Die Ministerin sagt was und wir sollen das dann zurücknehmen, dafür haben wir aber keine Kapazitäten. Wir könnten etwa unsere eigene Ware kennzeichnen, aber auch das ist schon ein Mehraufwand. Wenn wir alle Marken zurücknehmen müssen, die wir verkaufen, dann wird es schwierig. Es wird wohl Sammelstationen brauchen. 

Josef Bitzinger, Würstelstand Albertina & Riesenrad, Wien
Ohne Rückgabeautomaten wird das nicht gehen und das muss die öffentliche Hand übernehmen. Wir haben zwei hochfrequente Standorte, da kann man unmöglich überprüfen, ob die leeren Dosen oder PET-Flaschen bei uns gekauft wurden. Es ist unglaublich, was jetzt schon in unserem Müll landet. Solange der Gedanke nicht bei der breiten Öffentlichkeit angekommen ist, macht das wenig Sinn. Dann werden die Leute auch in Zukunft auf die 25 Cent Pfand verzichten und alles landet wieder im Restmüll. Es braucht da noch viel Aufklärungsarbeit. 

Florian Hoffer und Mihaly Czine, Pizzeria il mercato, Wien 
Unsere Pizzeria ist auf dem Vorgartenmarkt mit ein paar Tischen und einem großen Gastgarten. Wir bieten natürlich auch Lieferservice an. Wir haben vor drei Jahren aufgesperrt und und haben von Anfang an auf Dosen und PET-Flaschen verzichtet. Das macht sich jetzt bezahlt und wir werden von der geplanten Einführung einer Rücknahmepflicht für Einweg-PET oder Dosen zum Glück nicht betroffen sein. Bei den Glasflaschen mit Pfand haben wir ein gut funktionierendes Rückgabesystem. Die Einwegglasflaschen können wir hier am Markt entsorgen, da gibt es Glascontainer. 

Charly und Irene Schillinger, Swing Kitchen, Wien  
Die Thematik betrifft uns nicht. Seit der Gründung unseres Unternehmens im Jahr 2015 geben wir kein Plastik an unsere Gäste aus. An allen Standorten stehen unseren Gästen für den Inhouse-Konsum Free-Refill Stationen zur Verfügung, an denen sie ihre Emaille-Tassen so oft nachfüllen können, wie sie möchten. Wir haben uns für Postmix-Getränke entschieden, da unsere Getränke so, im Vergleich zu Flaschengetränken, einen 90 Prozent kleineren ökologischen Fußabdruck haben. Für den Take Away-Bereich haben wir Papp-Becher, die zu 100 Prozent  biologisch abbaubar sind.