Konkurse

Insolvenzen: Tourismus trotzt dem Druck

17.09.2025

Inmitten wirtschaftlicher Turbulenzen zeigt sich die Tourismusbranche erstaunlich widerstandsfähig. Die aktuellen KSV-Insolvenzdaten geben Anlass zur vorsichtigen Zuversicht.

Trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und steigender Unternehmensinsolvenzen bleibt die heimische Tourismusbranche weitgehend stabil. Die aktuelle Hochrechnung des KSV1870 zu den Unternehmensinsolvenzen der ersten drei Quartale 2025 zeigt: Während andere Sektoren unter erhöhtem Druck stehen, behaupten sich Beherbergung und Gastronomie einigermaßen.

Laut KSV1870 mussten von Jänner bis September insgesamt 603 Unternehmen aus dem Bereich Beherbergung und Gastronomie Insolvenz anmelden. Das entspricht exakt dem Niveau des Vorjahres, was man als ein Zeichen der Resilienz in einer angespannten Gesamtlage interpretieren kann. Besonders erfreulich: Im dritten Quartal 2025 ist eine leichte Entspannung zu beobachten.

Advertorial

Die Hoffnung lebt

Ein Blick auf die Branchenentwicklung macht Hoffnung: Während der Handel mit 921 Insolvenzen einen Zuwachs von zehn Prozent verzeichnete und auch der Bau mit 784 Fällen weiterhin unter Druck steht, hat sich die Situation im Tourismus stabilisiert. Diese Entwicklung ist insbesondere vor dem Hintergrund steigender Betriebskosten, anhaltendem Personalmangel und einer verhaltenen Auftragslage beachtlich.

Die heimische Tourismusbranche zeigt sich 2025 bislang widerstandsfähig. (C) KSV
Die heimische Tourismusbranche zeigt sich 2025 bislang widerstandsfähig. (C) KSV

Die gleichbleibende Zahl an Insolvenzen in der Gastronomie und Hotellerie ist nicht nur ein statistischer Wert, sie ist ein Beleg für unternehmerische Anpassungsfähigkeit und strategische Weitsicht in der Branche. Viele Betriebe haben sich in den letzten Jahren modernisiert, digitalisiert und ihre Geschäftsmodelle flexibel angepasst. Auch die Wiederentdeckung regionaler Reiseziele durch heimische Gäste spielt dabei eine bedeutende Rolle.

Sommermonate bringen Entspannung

Besonders das dritte Quartal 2025 zeigt eine einigermaßen beruhigende Tendenz. Die Insolvenzsituation habe sich während der Sommermonate etwas beruhigt, erklärt Karl-Heinz Götze, Leiter Insolvenz beim KSV1870. Mit rund 1.600 Fällen (Hochrechnung) war dies das insolvenzärmste Quartal seit Anfang 2024. Der Trend zur Stabilisierung scheint sich also zu verstärken.

Zwar ist die allgemeine wirtschaftliche Lage weiterhin angespannt, doch die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Weniger betroffene Mitarbeiter, die insolvenzbedingt ihren Job verloren haben (-19,1 %), geringere vorläufige Passiva (-58,3 %) und ein Rückgang der Gläubigerzahl (-6,2 %) im Vergleich zum Vorjahr, sind Anzeichen dafür, dass sich die Situation entspannt.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
logo

Newsletter abonnieren

Sichern Sie sich Ihren Wissensvorsprung vor allen anderen in der Branche und bleiben Sie mit unserem Newsletter bestens informiert.


Zum Newsletter