Braubilanz 2021

Pandemie setzt Brauereien zu

Alexander Grübling
03.03.2022

Geht es den Gastronomen schlecht, dann bekommen das auch Brauereien zu spüren: So könnte man die Braubilanz 2021 zusammenfassen.

Am Ende ging sich dann doch noch ein kleines Plus aus: Die Rede ist von der heimischen Brauwirtschaft und ihrer alljährlichen Bilanz, die auch heuer wieder Obmann Sigi Menz gemeinsam mit dem GF des Brauereiverbands Florian Berger präsentiert haben.

Die coronabedingte Durststrecke konnte zwar gut gemeistert werden. Aber gespürt hat man die Einschränkungen schon. Vor allem bei dem für die Gastronomie so wichtigen Thema „Fassbier“. 

„Der Bierkonsum hat sich stabilisiert, aber die Absatzwege haben sich verschoben. In den letzten drei Jahren wurde der Inlandsausstoß bei Fassbier mehr als halbiert. Es besteht nach wie vor großer Aufholbedarf in der Gastronomie“, sagt Sigi Menz.

Grafik: Fassbier-Ausstoß in Österreich, Entwicklung von 2019-2021

Der Bier-Inlandsabsatz (inkl. AF-Bier) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1 % auf 8,342 Millionen Hektoliter, die Exporte entwickelten sich positiv und erreichten rund 1,51 Millionen Hektoliter.

Der Gesamtausstoß betrug fast 9,9 Millionen Hektoliter, also rund 495 Millionen Krügel Bier – ein Zuwachs von 3 %. Die Situation in der Gastronomie bleibt jedoch unverändert schwierig – 2021 wurden knapp 145.000 hl Fassbier weniger verkauft als im pandemiebedingt schwachen 2020, das entspricht einem Minus von 15 %. Betroffen, so Menz, sind vor allem die kleineren Brauereien, für die Gastronomie und Veranstaltungen einen Hauptabsatzweg repräsentieren.

Brauereiverbands-Geschäftsführer Florian Berger und sein Obmann Sigi Menz.

Und wie sieht die Prognose für heuer aus? „Wir hoffen, dass trotz der aktuellen internationalen Lage Tourismus und Gastronomie sukzessive wieder in den Normalbetrieb zurückkehren und die Freude der Österreicherinnen und Österreicher am gepflegten, geselligen Biergenuss wieder mehr Platz im öffentlichen Leben hat“, sagt Sigi Menz.

Was jetzt benötigt werde, seien „finanzielle Fairness sowie politische Stabilität“. In diesem Zusammenhang erneuerte der Obmann seine Forderung nach einer Halbierung der Biersteuer auf den Satz der österreichischen Nachbarländer sowie nach einer Ausweitung der Biersteuermengenstaffel. Der ermäßigte Steuersatz würde vor allem den von der Krise besonders hart getroffenen klein- und mittelständischen Brauereien zugutekommen.

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