Daily Deal: Wirte zahlen die Zeche

Daniel Nutz
09.10.2019

Daily Deal ist pleite und viele Restaurants beißen in den sauren Apfel .  

Es klang nach einem guten Deal! Um die Auslastung an schwachen Tagen zu erhöhen, gingen viele Restaurants eine Kooperation mit dem Dienstleister Daily Deal ein. Dieser verkaufte diverse Produkte wie auch Speis und Trank in Lokalen online über ein rabattiertes Gutscheinsystem an den Endkunden weiter. Mehr Gäste sollten die Folge sein. Nun, einige Tage nach der Pleite der Onlineplattform gibt es für hunderte betroffene Gastronomen aber nur mehr Ärger.

Gutscheine sind gültig

Der Grund: Die Gutscheine der Endkunden sind gültig, während Daily Deal zahlungsunfähig ist. Viele Restaurants sind also verpflichtet, ein Essen auszugeben, dass ihnen ziemlich sicher niemand bezahlen wird. Es besteht nicht einmal die Chance auf eine Ausgleichsquote, wie ein Blick auf die Website zeigt: Der Insolvenzverwalter hat Daily Deal bereits geschlossen.   

Was können Restaurantbetreiber tun? Eigentlich nur in den sauren Apfel beißen und Lehren mitnehmen. Peter Dobcak, der Wiener Fachgruppenobmann Gastronomie, rät solche Verträge vorab genau zu lesen. Man könne Verträge auch so gestalten, dass der Kunde im Lokal bezahlt und Daily Deal eine Provision bekommt. Es gebe andere Promotionmöglichkeiten, bei denen die Gäste im Lokal zahlen und der Vermittler eine Provision ausgezahlt bekomme, so Dobcak. Er würde bei der angespannten Preissituation aber allgemein davon abraten, auf Rabattierungen zu setzen. Damit ruiniere man bloß die Preise der ganzen Branche. Und die sind in Wien allgemein relativ niedrig, wie etwa auch der Business Lunch Index 2019 (siehe Grafik) zeigt.

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