Dorli Muhr: Parker ja, Alkoholfrei nein
Wo die kürzlich von Robert Parker Wine Advocate ausgezeichnete Spitzenwinzerin Dorli Muhr bei ihren Weinen eine klare rote Linie zieht.

Erst kürzlich holte sich Dorli Muhr vom prestigeträchtigen Robert Parker Wine Advocate satte 98 Punkte für ihren Blaufränkisch vom Spitzerberg (die ÖGZ berichtete). In einem Interview von Gastro.News by Culinarius ließ die umtriebige Winzerin aber mit einer beachtlichen und klaren Aussage zum Thema „Entalkoholisierter Wein“ aufhorchen. Angesprochen auf die zweifelhafte CO2-Bilanz dieser Produkte, hatte sie eine deutliche zusätzliche Argumentation parat, warum es einen alkoholfreien Spitzerberg „Nur über meine Leiche“ geben werde:
„Entalkoholisierter Wein ist ein Industriegetränk, das eine schlimme CO2 Bilanz hat und selten gut schmeckt. Das Wichtigste aber ist, dass Wein ein wunderbares Tool des Zusammenseins darstellt. Eine Flasche trinkt man nicht alleine, sondern meistens sitzen mehrere Menschen gemeinsam am Tisch. Dieses soziale Element des Weines kann eine extreme Bedeutung für unsere Gesellschaft haben. Und das ist auch das Argument, das wir diesen unsäglichen Sober-Aktivisten entgegenschleudern müssen. Wer bitte möchte ohne Freunde, ohne Lachen, ohne Geselligkeit leben? Die besten Cholesterinwerte nützen nichts, wenn du depressiv wirst. Ich habe einen TED- Talk zur sozialen Bedeutung von Wein gehalten, mit dem Titel „Die Bedeutung des analogen Genießens“. Ich finde, dass unsere Branche – und da zählt die Weinproduktion ebenso dazu wie die Gastro – eine wichtige psychologische Betreuungsaufgabe in unserer Gesellschaft hat.“
Hut ab vor einem klaren Bekenntnis zu Qualität und Tradition!