ESC 2026 als Milliarden-Werbefläche für Wien
Die Hauptstadt bekommt den Eurovision Song Contest zurück, und mit ihm die Aufmerksamkeit von mehr als 150 Millionen Menschen weltweit. Was bedeutet das für Hotellerie, Gastronomie und Eventszene?

Wien wird im Mai 2026 erneut zur Bühne. Nach den Austragungen 1967 und 2015 bringt der Sieg von JJ den Eurovision Song Contest (ESC) zum dritten Mal in die österreichische Hauptstadt. Das Finale findet am 16. Mai 2026 in der Wiener Stadthalle statt, die beiden Halbfinale am 12. und 14. Mai. Schon am 10. Mai wird mit einer Eröffnungsfeier gestartet. Mit diesem Jubiläum – es ist der 70. ESC – verbindet die Branche große Erwartungen.
ESC 2026: Hotels und Gastronomie im Rampenlicht
Die ÖHV betont in einer Aussendung die Bedeutung für den Tourismus. „Das wird ein Riesen-Fest für die Wiener:innen, für Künstler:innen aus ganz Europa und für viele Tausend Fans aus aller Welt!“, sagt Alexander Ipp, Vizepräsident der ÖHV und Landesvorsitzender in Wien. Die Stadt verfüge mit 433 Hotels, fast 41.000 Zimmern und über 81.000 Betten über ein breites Angebot für Gäste aus aller Welt. „Wien überzeugt als Destination mit seinem breiten und diversifizierten Hotelangebot, optimaler Anbindung und einem Freizeitangebot, das von Klassik bis modern allen viel bietet!“, so Ipp.
ÖHV-Präsident Walter Veit hebt die internationale Strahlkraft hervor: „Gut umgesetzt wird der ESC zum Fenster zur Welt für ganz Österreich!“ Bereits 170 Millionen Menschen hätten das Finale 2025 in Basel verfolgt. Für 2026 erwartet er noch höhere Reichweiten und einen Werbewert im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Wirtschaftlicher Hebel für die Stadt
Auch die Wirtschaftskammer Wien sieht im ESC eine Ausnahmemöglichkeit. „Wien ist die Song Contest-Stadt Nummer eins. Das haben wir 2015 bewiesen und 2026 werden wir die Latte noch einmal höher legen“, sagt Präsident Walter Ruck. Gemeinsam mit Eventveranstaltern, Gastronomie und Hotellerie werde Wien ein „Super-ESC“ auf die Beine stellen.
Ruck erinnert an die wirtschaftlichen Effekte des ESC 2015: Laut einer IHS-Studie lag der Wertschöpfungsbeitrag damals bei rund 38 Millionen Euro, davon 28 Millionen direkt für Wien. Auch aktuelle Daten aus Liverpool, Malmö und Basel zeigten die hohe wirtschaftliche Wirkung. „Der ESC 2026 ist ein wirtschaftlicher Gewinn und entfaltet große internationale Strahlkraft“, so Ruck.
Nachhaltigkeit und langfristige Wirkung
Der WK-Wien Präsident verweist zudem auf den Pioniercharakter des Events 2015: Damals wurde erstmals versucht, den ökologischen Fußabdruck aktiv zu senken – der Startschuss für viele Green Events in Wien. „Ich bin sicher, dass auch der ESC 2026 einen langfristigen Impact auf Wien haben kann und wird“, sagt Ruck. Wichtig sei nun, die Eventprofis frühzeitig zu vernetzen. Er fordert dafür ein Eventboard, um das gesamte Rahmenprogramm zu koordinieren und die Chancen optimal zu nutzen.
Zum 70. Jubiläum positioniert sich Wien als weltoffene Gastgeberin und Eventmetropole. ORF und Stadt Wien wollen das Spektakel gemeinsam austragen. Für den Tourismus bedeutet es volle Hotels, für die Gastronomie neue Impulse und für die Eventszene eine Bühne von internationalem Rang.