Tagungsbranche 2024: Österreich meldet Rekordzahlen

Tagungen, Kongresse und Seminare boomen: Der Meeting Industry Report Austria 2024 zeigt, dass Österreichs Tagungsbranche nicht nur das Vorkrisenniveau übertrifft.

Mit mehr als 27.000 gemeldeten Veranstaltungen und rund 1,83 Millionen Teilnehmer:innen verzeichnet die österreichische Tagungsbranche im Jahr 2024 neue Höchstwerte. Der Meeting Industry Report Austria (mira), erstellt vom Austrian Convention Bureau (ACB) und der Österreich Werbung (ÖW), dokumentiert die Rückkehr über das Vorkrisenniveau und zeigt zugleich, wo die Reise hingeht: in Richtung nachhaltiges Wachstum, klare internationale Positionierung und zukunftsorientierte Professionalisierung.

Österreich wieder auf Rekordkurs

2024 wurden 27.368 Veranstaltungen gemeldet – ein Plus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Teilnehmenden stieg sogar um knapp 10 Prozent auf 1,83 Millionen. Damit übertrifft die Branche erstmals wieder die Zahlen aus dem Jahr 2019. Gemeldet wurde von 713 Betrieben, ein klares Signal, dass sich die Branche österreichweit erholt hat und wieder auf breiter Basis agiert.

„Die neuen Zahlen des Meeting Industry Reports belegen einmal mehr die internationale Relevanz Österreichs als Meetingdestination. […] Mit der im letzten Jahr präsentierten Convention-Strategie haben wir […] die Grundlage für eine noch erfolgreichere Tagungsbranche gelegt“, so Sandra Neukart, COO der Österreich Werbung.

Kongresse als Treiber

Rund die Hälfte der Gesamtteilnehmer:innen wurde 2024 durch Kongresse generiert. Besonders stark wuchs der Bereich der internationalen Großkongresse: 85 Veranstaltungen mit jeweils über 1.000 Personen wurden gezählt, 44 davon mit internationalem Fokus. Die stärksten Monate: Oktober, November und September. Thematisch dominierten Wirtschaft, Medizin und Geisteswissenschaften.

Firmentagungen machen mit 14.358 Veranstaltungen über die Hälfte aller Formate aus – vor allem national, aber über das ganze Jahr verteilt. Besonders gefragt bleiben Kongress- und Konferenzhotels (81 Prozent Marktanteil), ebenso wie Veranstaltungszentren, die einen markanten Zuwachs an Nutzung und Teilnehmer:innen verzeichnen.

Renate Androsch-Holzer (Präsidentin ACB) und Sandra Neukart (COO Österreich Werbung) / Österreich Werbung/Christian Lendl
Renate Androsch-Holzer (Präsidentin ACB) und Sandra Neukart (COO Österreich Werbung) / Österreich Werbung/Christian Lendl

Green Meetings: Wachstum, Wachstum, Wachstum

Ein zentrales Zukunftsthema bleibt die nachhaltige Umsetzung von Veranstaltungen. Im Jahr 2024 wurden 323 Green Meetings und 226 Green Events durchgeführt – zusammen mit 718.191 Teilnehmer:innen. Das entspricht fast einer Verdoppelung der Green Meetings gegenüber dem Vorjahr (+99,4 %).

„Ein zentrales Zukunftsthema ist und bleibt nachhaltiges Tagen“, betont Renate Androsch-Holzer, Präsidentin des Austrian Convention Bureaus. Die Branche fordert zugleich „die Lockerung von bürokratischen Hürden und mögliche Fördermodelle, um Green Meetings noch mehr in die Breite zu bekommen“. Mit mittlerweile 133 Lizenznehmer:innen für die Zertifizierung nach dem Österreichischen Umweltzeichen wächst die strukturelle Grundlage für nachhaltige Tagungsformate.

mira 2024 Jahresvergleich | © Austrian Convention Bureau
mira 2024 Jahresvergleich | © Austrian Convention Bureau

Internationale Sichtbarkeit

Parallel zum Wachstum bei Veranstaltungen verfolgt die Österreich Werbung mit der Convention-Strategie „Meet In Austria“ das Ziel, den Tagungsstandort international sichtbarer und moderner zu präsentieren. Dazu gehört auch der neue, visuell überarbeitete Messestand, der erstmals auf der IMEX in Frankfurt gezeigt wird.

„Mit dem neuen Messestand und unserer neuen, modernen Werbelinie sorgen wir für mehr Sichtbarkeit für den Tagungsstandort Österreich auf der internationalen Bühne“, so Neukart. Man wolle sich „zeitgemäß, inspirierend und mit einem Augenzwinkern“ präsentieren.

Laut ACB-Blitzumfrage erwarten 88 Prozent der Unternehmen eine stabile oder steigende Auslastung bis 2027. Insbesondere die Nachfrage nach nachhaltigen Formaten wächst. Herausforderungen bleiben jedoch bestehen: steigende Kosten, politische Unsicherheiten und Schwierigkeiten bei der Personalsuche. 63 Prozent der Betriebe berichten, dass hohe Gehaltsforderungen zunehmend zum Problem werden – obwohl die Zufriedenheit mit der Qualifikation steigt.

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