Sommersaison

Urlaub bleibt den ÖsterreicherInnen heilig

Laut Deloitte-Umfrage wollen drei Viertel der ÖsterreicherInnen trotz steigender Lebenshaltungskosten auch heuer verreisen. Nachhaltigkeit spielt dabei eine wachsende Rolle – doch zahlen will dafür kaum jemand.

Wenn das Geld knapper wird, fällt der Verzicht oft schwer. Aber eines steht für viele in Österreich nicht zur Disposition: der Sommerurlaub. Eine aktuelle Umfrage von Deloitte unter rund 500 Personen zeigt, dass 75 Prozent auch heuer verreisen wollen. Und das trotz anhaltender Teuerung. Das geplante Urlaubsbudget liegt im Schnitt bei rund 1.500 Euro pro Person. Ein Viertel will sogar mehr ausgeben als im Vorjahr.

Die Mehrheit bleibt dabei geerdet: 71 Prozent zieht es innerhalb Europas in die Ferien, 43 Prozent urlauben sogar in der Heimat. Für Österreichs Tourismusbetriebe ist das ein Signal mit doppelter Wirkung: Die Nachfrage bleibt stabil – und das Publikum sucht verstärkt nach regionalen Angeboten.

Nachhaltigkeit: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Die Umfrage zeigt aber auch: Das Thema Nachhaltigkeit ist im Bewusstsein der Gäste angekommen. Fast zwei Drittel geben an, dass ihnen Umweltschutz beim Urlaub wichtig ist. Viele verzichten am Urlaubsort aufs Auto, wollen sparsam mit Ressourcen umgehen oder Naturerlebnisse bewusst genießen.

Doch sobald Nachhaltigkeit mehr kostet, endet oft die Bereitschaft zum Mitmachen. Ein nachhaltiger Urlaub darf – so die mehrheitliche Meinung – nichts extra kosten. Für Hoteliers, Touristiker:innen und Anbieter nachhaltiger Mobilität ist das eine doppelte Herausforderung: Sie sollen die richtigen Angebote schaffen, aber ohne dafür Aufpreis zu verlangen.

(C) Deloitte
(C) Deloitte

Immerhin: Die Gäste wissen, was sie brauchen. 77 Prozent fordern besseren Nahverkehr an Urlaubsorten, 76 Prozent wollen bessere Bahnverbindungen für die Anreise. Der Wille ist da – doch die Infrastruktur hinkt hinterher.

Noch reisen 60 Prozent mit dem Auto, 47 Prozent mit dem Flugzeug. Nur ein Fünftel steigt in die Bahn, elf Prozent nehmen den Bus. Wer also CO₂-armen Tourismus fördern will, muss zuerst Wege schaffen, wie Gäste ohne Umstände und ohne eigenes Fahrzeug anreisen – und vor Ort mobil bleiben können.

Die Deloitte-Zahlen liefern eine klare Botschaft: Die Menschen wollen reisen, sie wollen nachhaltig urlauben – aber bequem und ohne Mehrkosten. Für den Tourismus heißt das: Nicht reden, sondern handeln. Angebote entwickeln, Mobilität erleichtern, Geschichten erzählen, die überzeugen.

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