„Alles für den Gast“-Veranstalter will sich zurückziehen

RX Austria & Germany, die bislang als marktführendes Schwergewicht in der heimischen Messewirtschaft galten, stehen vor einem grundlegenden Strategiewechsel. Unter der Führung des neuen CEOs Ivo Sklenitzka, der bis vor Kurzem noch als Finanzchef agierte, wird der Ausstieg aus dem österreichischen Messegeschäft eingeleitet. Dies verlautbarte das Unternehmen bereits zu Wochenbeginn, wobei betriebsinterne Stimmen einen bereits feststehenden Rückzugsplan suggerieren – der Entschluss für den Verkauf ist demnach bereits gefallen.

Der von der Pandemie gebeutelte Markt, dessen Erholung sich RX Global für die Jahre 2022 und 2023 erhofft hatte, blieb hinter den Erwartungen zurück. Eine Lage, die nicht nur die globalen, sondern auch die lokalen Aktivitäten des Unternehmens in Wien und Salzburg beträchtlich beeinträchtigt hat – schwere Verluste stehen zu Buche.

Die Fusion, die Ende 2020 unter dem Dach der RELX Group die Kräfte von „Reed Deutschland“ und „Reed Österreich“ bündelte, scheint somit nur ein kurzes Kapitel in der Unternehmensgeschichte zu bleiben. Bedeutende Messen wie die "Alles für den Gast", „Ferien Messe Wien“, „Wohnen & Interieur“ und die „AutoZum Salzburg“ müssen sich wohl oder übel nach einem neuen Veranstalter umsehen. Selbst das Exhibition und Congress Center nahe des Prater, ein Aushängeschild von RX, ist von dieser Entscheidung betroffen.

Die Staffelübergabe von Benedikt Binder-Krieglstein, der seit 2017 die Geschicke von RX Austria & Germany leitete, an Sklenitzka mag für Außenstehende überraschend kommen, ist aber innerhalb des Unternehmenskonstruktes ein logischer Schritt in Richtung einer umfassenden Neuausrichtung.

Für die österreichische Messe- und Veranstaltungsbranche, die sich nach wie vor im Aufwind der post-pandemischen Ära befindet, könnte der Rückzug von RX Austria & Germany sowohl Herausforderungen als auch unerwartete Chancen mit sich bringen.