Kleinkrieg

DOTS vs LNR, Part 2: Gewalt & List

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10.03.2023

Der Rechtsstreit mit Dutzenden Klagen zwischen der DOTS Group mit dem Restaurant „404 – Don’t Ask Why“ im Kleinen Haus der Kunst und dem Vermieter LNR Development wird mittlerweile mit offenem Visier ausgefochten - und bizarren Auswüchsen.
Kleines Haus

Zumindest wenn man den Angaben der DOTS Group Glauben schenkt - und nach dem nächsten Rückschlag vor Gericht für die LNR Development sieht es ganz so aus. Denn zu der Farce rund um fehlende Baugenehmigungen, Abrisse, Schlössertausch, vermutete Zechprellerei und weitere Unstimmigkeiten durch den Leasingnehmer des ehemaligen Verkehrsbüros gesellt sich nun eine Doppelvermietung. 

Denn nach einem aktuellen Beschluss des Bezirksgerichts Innere Stadt, wonach "...die Antragstellerin (Sattler Optik) den geltend gemachten Besitzschutz auf einen unechten Besitzerwerb stützt, gegenüber der Antragsgegnerin als früherer Besitzerin keinen Besitzschutz genießt.“ war das er Fall. Erklärung: Trotz eines aufrechten und bis 2031 mit der DOTS GROUP abgeschlossenen Mietvertrags, vermietete LNR Development die Immobilie am 17. Februar 2023 an die Sattler Optik GmbH. Diese erstattete nun eine Besitzstörungsklage gegen die rechtmäßige Mieterin, die DOTS Group - und blitzte damit logischerweise ab. Inwieweit die klagende Partei Sattler Optik über den aufrechten Mietvertrag der DOTS Group Bescheid wusste oder etwa im Unklaren gelassen wurde, ist nicht bekannt.

Auch zum Thema "Mauerfall" gibt es neue Erkenntnisse des Bezirksgerichts. So drang Lukas Neugebauer in seiner Funktion sowohl als Geschäftsführer LNR "durch Gewalt und List, nämlich ohne Kenntnis und Einverständnis der Mieterin des Gastronomielokals und unter Ausnützung ihrer derzeitigen Abwesenheit vom Bestandsobjekt" in die umstrittene Mietfläche ein, um dort in weiterer Folge bauliche Maßnahmen - zum Beispiel die Errichtung einer (mittlerweile auf Anordnung des Gerichts abgerissenen) Trennmauer - zur Behinderung des Geschäftsbetriebs des Restaurants „404 – Don’t Ask Why“ zu setzen. Gast.at berichtete.

Es scheint sich immer mehr herauszukristallisieren, dass der vermutlich sehr günstige und langfristige Mietvertrag dem Vermieter mit Aussicht auf mehr Ertrag bei anderen Mietern ein Dorn im Auge ist und die DOTS Group rausgeekelt werden soll. Derweil kann man nur spekulieren, es bleibt spannend!