Großhandel: Metro will mit AGM-Übernahme Nummer eins werden
Der heimische Gastro-Großhandel wird ordentlich durchgemischt. Metro Österreich übernimmt von Adeg die AGM-C&C-Großmärkte. Neun ausgewählte Standorte (Bludenz, Graz, Hartberg, Klagenfurt, Liezen, Neusiedl, Spittal an der Drau, St. Pölten und Wiener Neustadt) sollen in die Metro-Familie überführt werden. Hinter dem Fortbestand der AGM-Filialen in Hohenems, Lauterach und Floridsdorf steht ein Fragezeichen. Denn sie bleiben vorerst bei Adeg. Ebenso nicht von der Übernahme betroffen sind die 5 Standorte von AGM-Zell am See sowie AGM Wolfsberg, da diese in eigenen Gesellschaften geführt werden.
BWB kündigt Prüfung an
Was ändert sich für die Kunden? Zunächst einmal nichts. Die Elefantenhochzeit muss nämlich erst von der Bundes-Wettbewerbsbehörde (BWB) abgesegnet werden. Diese kündigt in einer ersten Stellungnahme an, eine genaue Marktanalyse zu erstellen, um etwaige Wettbewerbsprobleme zu klären. Eine Online-Befragung soll demnächst an die wesentlichen Unternehmen des Großhandels sowie an die Kunden von AGM und Metro gehen. Mit einer Entscheidung ist im Spätherbst zu rechnen.
Erst dann ist absehbar, in welcher zeitlichen Abfolge der Re-Branding-Prozess von AGM auf Metro vonstatten gehen würde. Strategisch ergibt die spektakuläre Übernehme für beide Unternehmen Sinn. Das zeigt sich schon allein an der Tatsache, dass die Information zur Übernahme gemeinsam erfolgte. Metro will sich bekanntlich in der Zielgruppe der Gastronomie und Hotellerie besser aufstellen und ist auf Expansionskurs. Mit der Übernahme der AGM-Märkte würde ein besserer Zugang zu den Ferienregionen und zur Fereienhotellerie geschaffen. Adeg – als 100-prozentige Tochter des deutschen Rewe-Konzerns – will sein Augenmerk auf den Einzelhandel legen.
Metro würde mit der Übernahme sein Filialnetz in Österreich von 12 auf 21 Standorte beinahe verdoppeln. Doch nicht nur die Filialen sind wichtig. Das dichtere Netz soll auch die Leistungen in der Zustellung verbessern.