Krise

Gastronomie könnte "radikal dezimiert" werden

Gastronomie
25.08.2022

Keine guten Zeiten für Restaurants mit hochwertigen Angebot: Die Köchin und EU-Politikerin Sarah Wiener sieht bei Gästen eine sinkende Bereitschaft, faire Preise zu bezahlen. Das Geschäft machen "leblose Ketten".
Sarah Wiener

Für die Köchin und EU-Politikerin Sarah Wiener ist der Befund klar: Viele Restaurants mit hochwertigen und nachhaltigem Angebot seien bedroht. Der Grund dafür sei eine sinkende Bereitschaft der Gäste, faire Preise für Qualität zu bezahlen, weil große Gastro-Konzerne minderwertige, billige Angebote machen. "Ich sehe die Gefahr, dass die individuelle, engagierte Gastronomie radikal dezimiert wird und nur die gleichgeschalteten leblosen Ketten übrig bleiben werden", sagte Wiener in einem dpa-Interview vor ihrem 60. Geburtstag am 27. August.

Pestizide und Dünger

Preise von Lebensmitteln steigen zuletzt auch deshalb, weil die Landwirtschaft zu sehr von Pestiziden und Düngern abhängig sei, die mit hohem Energiebedarf hergestellt würden, so Wiener.

"Die Frage stellt sich: Sollen ärmere Menschen nicht vielfältig, ökologisch, frisch und gesund essen dürfen?", so Wiener. Es brauche Antworten auf diese Frage, und nicht noch billigeres, schlechteres Essen.