Neueröffnung

Wiens kulinarisches Neujahrsbaby: „Miss Saigon“

09.01.2024

Von: Roland Graf
Im Herrengassen-Hochhaus setzen Stephan Tarn und Christian Wu ihre Fusion aus Vietnam-Küche und Asia-Cocktails fort.
Miss Saigons Betreiber Christian Wu Tuyet Phoung Tarn Ming Honghong Stephan Tarn

Bild oben: Miss Saigon-Betreiber Christian Wu, Tuyet Phoung Tarn, Ming Honghong und Stephan Tarn (v. l. n. r.)

Die Touristen haben „Miss Saigon“ trotz geschlossener Fensterläden schnell entdeckt: „Ab mittags wurden wir am 2. Jänner ziemlich gestürmt“, freut sich Stephan Tarn. Ein Stammgast hatte den Kontakt hergestellt, nachdem das vegane „Venuss“ frei geworden war. Fünf Monate dauerte der Umbau, der vor allem bei Lüftung und Küche große Anforderungen an die Betreiber des „Pho Saigon“ stellte. Doch mit Jahresbeginn teilen sich Tarn (Küche) und Christian Wu (Bar) die Agenden in der neuen „Miss Saigon“ auf. Für vietnamesische Authentizität sorgt zumindest die ersten Wochen Mama Tuyet Phoung Tarn.

Daniel Levai
Bartender Daniel Levai bei der Arbeit.

Optisch dominiert die Bar mit einem Comic-Porträt der namensgebenden „Miss Saigon“ das Lokal, das auch einen Gartenbereich bekommen soll. Architektonische Details wie die klug installierten Spots, die Gerichte am Tisch in warmes Licht tauchen (Instagramer werden es lieben!), gibt es dennoch genug. Vor allem die aufwändig einzeln und händisch gestalteten drei-dimensionalen Blüten im kleineren Speisesaal sind ein Hingucker. Christian Wus Freundin Giap Thi Van Khanh hat sie in der „Sculptural Painting“-Technik gestaltet.

Crispy Rolls im Miss Saigon
Allgegenwärtig: Crispy Rolls

Crispy Rolls und Sriachi-Paloma

Kulinarisch sollen eher weniger bekannte Spezialitäten geboten werden, „darunter vieles im Tapas-Format“, verspricht man „unsere Hausmannskost, also jede Menge Crispy Rolls und vietnamesische Ravioli“. Im Soft Opening sorgte z. B. der Quallensalat voll Koriander-Gurken-Frische für Begeisterung. Außer am Sonntag wird mittags und abends im 65 Gäste fassenden „Miss Saigon“ aufgekocht. „Man kann aber auch nur auf einen Aperitif oder Kaffee vorbeischauen“, so das Betreiber-Duo. Denn vor allem bei den Drinks zieht man alle Register: Die „Paloma“ bekommt die Schärfe von Sriachi-Sauce ab, der cremige „Pandan Queen“ infundiert Whisky mit Cornflakes, während im „Lotos Blossom Negroni“ die asiatische Blüte für Intensität sorgt. Selbst dem berühmten Vietnam-Kaffee mit Kondensmilch („Cà phê sữa nóng“) hat man eine alkoholische Version gewidmet. Eine Espuma aus Kondensmilch krönt den mit Rum und Bananenlikör gemixten „Ultra Coffee“.