Wifo: Der Gipfel ist noch in weiter Ferne

ÖHV
27.09.2022

Der Tourismus kommt aus einem Konjunkturtal, jetzt droht der neuerliche Absturz. "Sind noch nicht einmal auf Vorkrisenniveau."
Gruppe von Geschäftsleuten, die einen Berg erklimmen.

Eine „markante konjunkturelle Erholung in allen Bundesländern“ und die „kräftigste Erholung in den tourismusintensiven Bundesländern“ sieht das WIFO in seiner aktuellen Analyse. Eine Ursache für die starke Aufwärtsbewegung, so ÖHV-Präsident Walter Veit sei das tiefe Tal, in das die Vorgänger-Regierung den Tourismus geschickt hat: „So ein Wachstum müsste ja in ganz neue Wertschöpfungs-Dimensionen führen. In dem Fall ist die Aufwärtsbewegung aber der Aufstieg aus einem sehr, sehr tiefen Tal. Es geht bergauf, aber der Gipfel ist noch in weiter Ferne. Wir sind noch nicht einmal auf Vorkrisenniveau.“

Bedeutung für Arbeitsmarkt

Wichtig sei der Hinweis des WIFO auf die Bedeutung des Tourismus für den Arbeitsmarkt, so Veit: „Wo Tourismus ist, ist Leben, ist Nachfrage, entstehen Arbeitsplätze. Es ist wichtig, diesen Schwung mitzunehmen, zu verhindern, dass es wieder bergab geht ins Konjunktur-Tal.“

Österreich habe einmal den Fehler gemacht, den Tourismus ohne viel Nachdenken herunterzufahren: „Den darf man jetzt nicht wiederholen“, fordert Veit eine Reaktion auf den gefährlichen Anstieg der Energiekosten seit über einem halben Jahr: „Das Unternehmens-Energiekostenzuschussgesetz hängt in der Warteschleife, die Energieversorger kassieren Ende nie und keiner im Land weiß, ob, wann und wie die Privatwirtschaft gestützt wird. Wir brauchen die Antwort auf diese entscheidende Frage jetzt“, fordert Veit Taten statt Ausreden.

Grafik zur Beschäftigung im 1. Halbjahr 2022