Hickhack um Werbeverbot für Flugreisen

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12.01.2023

Seilbahnen-Chef Franz Hörl wehrt sich gegen Klima-Vorwürfe und fordert eine Sondersteuer für Flugreisen. Die Antwort aus Wien folgte prompt.
Ein See in Form eines Flugzeugs inmitten unberührter Natur

In einem Interview mit der APA hat Seilbahnen-Chef und ÖVP-Tourismussprecher Franz Hörl seine Forderung nach einer Sondersteuer für besonders umweltschädliche Urlaubsformen wie Flugreisen und Kreuzfahrten erneuert. Hörl argumentiert, dass die Seilbahnbranche oft fälschlicherweise als umweltschädlich dargestellt wird, während Flugreisen und Kreuzfahrten einen viel größeren CO2-Fußabdruck hinterlassen. Statt auf die Seilbahnen "hinzuhauen", solle man daher eine Sondersteuer für diese Urlaubsformen einführen oder sogar ein Werbeverbot dafür verhängen.

Auch könne er sich vorstellen, diese "besonders CO2-relevanten Urlaubsformen - "wie bei der Tabakwerbung" - mit einer Kennzeichnung zu versehen und deutlich darauf hinzuweisen, wie umweltschädlich sie seien. Die Seilbahnen bzw. der heimische Tourismus würden sich letzterem anschließen, so Hörl, denn: "Dann haben es die Gäste wenigstens schwarz auf weiß, wie 'grün' der Urlaub in der österreichischen Sommer- und Wintersaison ist." Ein entsprechendes Kennzeichnungs-System müsse für alle gelten, schließlich brauche es "Chancengleichheit am Markt."

Hörl hat seine Forderung nach einer besseren Kennzeichnung von Urlaubsformen, die einen hohen CO2-Fußabdruck hinterlassen, erneuert. Er schlägt vor, diese Urlaubsformen - ähnlich wie bei der Tabakwerbung - mit einer Kennzeichnung zu versehen und deutlich auf ihre Umweltschädlichkeit hinzuweisen. Der heimische Tourismus, so Hörl, unterstützt diese Forderung, da Gäste so "schwarz auf weiß" sehen können, wie "grün" der Urlaub in Österreich ist. Ein solches Kennzeichnungssystem müsse für alle gelten, um "Chancengleichheit am Markt" zu gewährleisten.

Kettner kontert

Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner äußert in einer Reaktion Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Vorstoßes des Seilbahnobmanns, Flugreisen ein Werbeverbot aufzuerlegen. Kettner betonte, dass sowohl Österreichs Städte als auch der gesamte Tourismus des Landes von Gästen profitieren, die auf dem Luftweg anreisen. Er zog einen Vergleich zur CO2-Belastung des Verkehrs auf der Straße, die europaweit für ein Fünftel der Emissionen verantwortlich ist, und betonte, dass der Städtetourismus sich gerne jederzeit der Diskussion um ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit stellt. Kettner regte an, die Diskussion zum Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich zu führen, anstatt einzelne Segmente in Österreichs Tourismusbranche zu diskreditieren.

Norbert Kettner
Norbert Kettner: "Nicht nur Österreichs Städte, sondern der gesamte Tourismus unseres Landes profitiert von Gästen, die auf dem Luftweg anreisen“.