Studie

Wie steht es um den Wintertourismus?

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08.11.2023

Von: Clarissa Donati
Eine aktuelle Studie wirft einen Blick in die Zukunft des Wintertourismus. Die Ergebnisse überraschen.
Skifahren Winter

Skifahren und Wintersporturlaube erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Das ist das Ergebnis einer Studie durchgeführt von Manova, die am 8.11 in Wien präsentiert wurde. 2.800 Personen wurden zur aktuellen Stimmungslage inklusive Zukunftsausblick rund um das Thema Wintersport befragt. Sie ist im Auftrag des Fachverbandes der Seilbahnen und der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich entstanden.

Nachfrage besteht weiterhin

„Trotz fordernder Zeiten und Krisenjahren steht Österreich als Wintersportdestination bei in- und vor allem ausländischen Gästen hoch im Kurs - die Nachfrage nach Winterurlaub ist ungebrochen,“ sagt Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der österreichischen Seilbahnen. In der letzten Saison gab es 24% mehr Übernachtungen als in jener von 2021/22. Die Zahlen befinden sich somit fast wieder auf dem gleichen Niveau wie vor der Coronazeit. Ein interessanter Aspekt ist, dass vor allem die Nachfrage in der Vorsaison ansteigt, während die der Hauptsaison gleichbleibt.

Alternativangebote werden wichtiger

Auch für die kommende Saison sind die Aussichten für die Wintersportnachfrage erfreulich. Knapp die Hälfte der Skifahrer*innen sagen, dass sie in den nächsten Jahren gleich viel oder öfter Skifahren gehen wollen. Neben dem Skifahren werden vielen Urlauber*innen auch Alternativangebote, wie Wellness, Wandern oder Kulinarik immer wichtiger. Das zeigen auch die Nächtigungszahlen, die sich stärker entwickelt haben, als die Skifahrertage. Daher ist es für Betriebe von Vorteil, wenn sie ihre Produktpalette weiterentwickeln und Komplementäraktivitäten zum Skifahren anbieten, betont Robert Seeber, Bundesspartenobmann der Tourismus und Freizeitwirtschaft.

Rückgang von offenen Stellen

Der Bruttoumsatz des Wintersporttourismus beträgt 12,6 Mrd Euro (Wert für 2022/23) und zeigt, wie wichtig er für die heimische Wirtschaft ist. Er bringt Wertschöpfung in die Regionen und schafft zudem 250.000 Arbeitsplätze in Tourismus-, Seilbahnen- und Handelsbetrieben. Der Arbeitskräftemangel macht aber auch vor dieser Branche nicht Halt. „Jedoch ist ein Rückgang der offenen Stellen zu verzeichnen und bei den Betrieben herrscht eine positive Grundstimmung. Das sind gute Zeichen dafür, dass Tourismus keine Fluchtbranche ist,“ sagt Seeber.

Die größte Herausforderung für die Skibranche ist der voranschreitende Klimawandel. Dieser ist auch einer der Hauptgründe, warum manche Urlauber nicht mehr Skifahren gehen oder zumindest ihre Zeit auf der Piste reduzieren wollen. Hier verweist Hörl darauf, dass der Anteil an erneuerbaren Energien in den Skigebieten bei 90% liegt. Es werde zudem stetig daran gearbeitet, den Skitourismus nachhaltiger zu gestalten. Der Energieverbrauch pro Nächtigung konnte in den letzten zehn Jahren um 54% gesenkt werden. Im Laufe der kommenden Saison wird der Fachverband Seilbahnen zudem mehr als 100 Nachhaltigkeitsprojekte präsentieren.