Winterpotenzialstudie

Der Winter könnte richtig gut werden

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27.10.2022

Susanne Kraus-Winkler und Lisa Weddig wagen einen vorsichtig optimistischen Blick in die kommende Wintersaison: Corona spielt beim Buchungsverhalten keine Rolle mehr. Gäste sehnen sich nach Winterurlaub. Aber es gibt ein Fragezeichen.
Susanne Kraus-Winkler und Lisa Weddig präsentieren die Prognose für die Wintersaison 2022

Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler und die Geschäftsführerin der Österreich Werbung Lisa Weddig sind, was den aktuellen Status quo der Tourismusbranche und die Potenziale für die touristische Wintersaison 2022/23 angeht, vorsichtig optimistisch. Im Rahmen der Präsentation der Winterpotenzialstudie wurde klar: Die Branche konnte im aktuellen Sommer ein Comeback feiern, die Menschen sehnen sich nach Winterurlaub, internationale Gäste haben großes Interesse an Österreich und Corona spielt bei den Buchungsabsichten keine wesentliche Rolle mehr.

Tourismus im Aufholmodus

„Trotz der schwierigen Corona-Jahre und den aktuellen Herausforderungen ist der heimische Tourismus weiterhin im Aufholmodus und kann fast an das Vorkrisenniveau anknüpfen. Das zeigt deutlich, dass der Tourismus die Krise als Chance genutzt hat, um sich neu aufzustellen und dass er große Resilienz beweist“, so Tourismus-Staatssekretärin Kraus-Winkler.

Nach zwei Corona-Jahren mit drastischen Einbußen ist die Entwicklung des Tourismus in Österreich im Jahr 2022 bis dato weitgehend positiv. Die bisherige Sommersaison lag mit 58 Mio. Nächtigungen (Mai bis August 2022) knapp unter dem Vergleichszeitraum im Vorkrisenjahr 2019. Die Rahmenbedingungen bleiben jedoch herausfordernd und der Tourismus hat mit enormen Energiepreissteigerungen und dem erhöhten Mitarbeiterbedarf zu kämpfen. Mit September waren 221.213 unselbstständig Beschäftigte im Tourismus gemeldet. Die offenen Stellen liegen im September bei 12.936, zeitgleich sind mit zu Ende gehender Sommersaison im September 2022 doppelt so viele Personen arbeitslos gemeldet (25.929 ohne Schulungsteilnehmer*innen).

1,55 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs

Im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion um den Energieverbrauch gilt es festzuhalten, dass der Tourismus (inkl. Beschneiung und Seilbahnen) für nur 1,55 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs Österreichs verantwortlich ist. „Die Tourismusbranche ist bereits seit Jahrzehnten bestrebt, den Energieverbrauch zu senken. So konnte etwa der Energieverbrauch pro Nächtigung in der Beherbergung seit 2008 um 54 % reduziert werden und der Anteil des Wintertourismus am Gesamtenergieverbrauch liegt bei 0,9 Prozent.“, so Kraus-Winkler.

Was sagt die Winterpotenzialstudie?

Die Österreich Werbung hat für den kommenden Winter eine Potenzialstudie in den wichtigsten Wintermärkten durchgeführt, um faktenbasierte Entscheidungsgrundlagen für ihre Aktivitäten und jene der Branche zu erhalten. 

„Lust und Zeit für einen Winterurlaub sind in allen befragten Märkten ausreichend vorhanden. Die Urlaubslaune ist in den meisten Märkten im Vergleich zur letzten Wintersaison gestiegen. Es ist davon auszugehen, dass die derzeitige weltwirtschaftliche Situation, die von hoher Inflation geprägt ist, Einfluss auf das Buchungsverhalten hat. Gleichzeitig rechnet die Mehrheit der Befragten mit einem Gleichbleiben bzw. einer Verbesserung der eigenen wirtschaftlichen Situation. Die Anzahl der festen Österreich-Planer*innen, also jenen Menschen, die höchstwahrscheinlich einen Winterurlaub in Österreich planen, ist mit 17 Millionen wieder auf Vor-Corona-Niveau. Somit können wir aus heutiger Sicht mit einem guten Winter rechnen“, sagt Lisa Weddig, Geschäftsführerin der Österreich Werbung.

Österreich als Top-Destination

Laut der Studie gehört Österreich im kommenden Winter in den befragten Märkten zu den Top-Destinationen. In den meisten Märkten liegt Österreich unter den Top 3.

Ein Drittel der Winterreiseplaner*innen ist im kommenden Winter zudem dazu bereit, mehr als im vergangenen Jahr auszugeben. Jene potenziellen Urlaubsgäste, die ihre Urlaubsausgaben einschränken werden, werden dies vor allem bei der Unterkunft, dem Reiseziel und der Länge der Urlaubsreise tun. „Aus der Studie wissen wir auch, dass die Winterreiseplaner*innen im kommenden Winter auf günstigere Reisen, Hygiene und Vertrautheit mit der Urlaubsregion achten werden. Österreich hat gerade für diese Bedürfnisse die richtigen Angebote. Einerseits gibt es in Österreich Urlaubsmöglichkeiten für jeden Geldbeutel und anderseits haben wir im letzten Winter gezeigt, dass bei uns ein sicherer Urlaub möglich ist“, betont Weddig. Aus der Studie geht auch der Bedeutungsverlust der Corona-Pandemie bei der Buchung hervor: So hat sie als Unsicherheitsfaktor bei der Buchungsentscheidung im Vergleich zur Sommerpotenzialstudie von vor einem halben Jahr deutlich abgenommen (von 42 Prozent auf nun 25 Prozent).

Zur Studie

Die Befragung zur Studie „Winterpotenziale 2022/2023“ wurde von 2. bis 11. September 2022 vom Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) online unter Personen von 18 bis 75 Jahren durchgeführt. Befragt wurde in Österreich (1.049 Personen), Deutschland (1.046 Personen), Schweiz (1.049 Personen), Niederlande (1.046 Personen), Belgien (1.050 Personen), Dänemark (1.051 Personen), Vereinigtes Königreich (1.045 Personen), Tschechien (1.050 Personen), Polen (1.047 Personen) und Ungarn (1.046 Personen).

Die Österreich Werbung als Auftraggeber stellt dem heimischen Tourismus Basisinformationen zur Studie kostenlos zur Verfügung. Österreichische Touristikerinnen und Touristiker könnendie Studie „Winterpotenziale 2022/2023“ hier anfordern.