Tourismus Talk

Wohin geht die Reise?

Tourismus
20.03.2023

Von: Ute Fuith
Bei der 44. Ausgabe der „Ferien-Messe Wien" widmete sich ein prominent besetzter Experten-Talk den Chancen und Perspektiven der Tourismuswirtschaft.
Ferien Messe Wien

„Der Tourismus in Österreich befindet sich auf der Überholspur“, sagte Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler am Podium der Wiener Ferienmesse. Mit den Schwerpunkten Natur, Kultur, Erholung und familienfreundlichen Angeboten liegt Österreich voll im Trend, was sich auch in der steigenden Nachfrage nach Österreich – sowohl im Inland als auch im Ausland – zeige. „Im ersten Jahr nach der Pandemie lagen wir nur noch 10% hinter den Nächtigungen von 2019 zurück. Österreich kann vor allem durch ein besonders gutes Preis-Leistungsverhältnis punkten“, so Kraus-Winkler. Auch die Wintersaison habe gezeigt, dass „trotz aller Unkenrufe die Lust auf Skifahren in Österreich sowohl bei heimischen Gästen, als auch bei unseren Hauptquellmärkten, Deutschland, Niederlande und Großbritannien sehr groß war. Wir gehen davon aus, dass Österreich weiterhin die Nummer Eins im alpinen Raum bleiben wird“, betonte die Staatssekretärin. Als die großen Herausforderungen der Zukunft nannte Kraus-Winkler Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen, also in Bezug auf Gebäudesanierung, erneuerbare Energien, aber auch bei den Mitarbeitern. „Da müssen wir weiter intensiv dranbleiben“. Markus Griessler, Spartenobmann Tourismus WKW präsentierte eine Zwischenbilanz für den Tourismusstandort Wien. Mit 13 Millionen Nächtigungen 2022 sei die Bundeshauptstadt beinahe wieder auf Vorkrisenniveau. Zu den drei Millionen Inlandsgästen kamen 10 Millionen Nächtigungen aus dem Ausland, hauptsächlich aus Deutschland, Italien und Spanien. Gäste aus Asien kommen erst langsam wieder zurück. Wien positioniert sich einerseits auf sein imperiales Erbe, punktet aber auch mit zahlreichen Events, wie die jüngste Ballsaison mit 550 000 Besuchern gezeigt hat. Der Kongresstourismus soll in Zukunft noch stärker forciert werden. Darüber hinaus müsse sich Wien „immer wieder neu erfinden“. Um die Touristenströme zu entzerren sei es wichtig nicht nur auf ein paar wenige Hotspots zu setzen, sondern das gesamte Portfolio Wiens zu zeigen.

Ferien Messe Wien
1. Reihe v.l.n.r.: Barbara Leithner, COO RX Austria, Susanne Kraus-Winkler, StSekrin BM für Arbeit und Wirtschaft, Eva Buzzi, GF Railtours Austria, Markus Gratzer, GenSekr ÖHV, Oliver Fritz, Tourismusexperte WIFO 2. Reihe v.l.n.r.: Michael Trestl, CCO Austrian Airlines, Markus Griessler, Spartenobmann Tourismus WKW, Thomas Kralinger, GF KURIER Medienhaus, Wolfgang Fischer: CEO DDSG

ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer beschrieb die neuesten Trends im Urlaubsverhalten. Die Urlaube seien kürzer, aber öfter geworden. Durch die Pandemie habe sich Österreich vom Zweit,- oder Dritturlaubsland zum Ersturlaubsland entwickelt. Die Pandemie habe gezeigt, wie resilient und innovativ die Branche ist. Wichtige Themen seien weiterhin Nachhaltigkeit, regionale Vernetzung und „Workation, also die Vernetzung von Arbeit und Urlaub“, so Glatzer. Darauf würden auch viele Hotels bereits reagieren und mobile Arbeitsplätze anbieten.  

Den Trend zur Nachhaltigkeit bestätigte auch Oliver Fritz, Tourismusexperte WIFO. Eine der größten Herausforderungen in diesem Zusammenhang sei es, die An- und Abreise klimaneutral zu gestalten. Weitere Teilnehmer des Tourismus-Talks bei der Wiener Ferienmesse waren Wolfgang Fischer, CEO DDSG, Thomas Kralinger, Geschäftsführer Kurier Medienhaus, Barbara Leithner, COO RX Austria, Michael Trestl, CCO Austrian Airlines und Eva Buzzi, Geschäftsführerin Railtours Austria.