Voglauer: Alte Häuser, neue Lösungen
Umbauen statt abreißen: Immer mehr Hoteliers setzen auf Sanierung und Bestandserhalt. Doch denkmalgeschützte Gemäuer, enge Zeitfenster und steigende Auflagen erfordern mehr als gutes Design.
Ein Hotel ist mehr als ein Baukörper. Viele Betriebe sind über Jahrzehnte gewachsen, teils unter Denkmalschutz, mit verwinkelten Grundrissen oder technischen Eigenheiten. Wer solche Häuser modernisiert, muss nicht nur planen, sondern improvisieren können. Die Firma Voglauer Hotel Concept aus dem Salzburger Land hat sich auf genau solche Projekte spezialisiert.
Die Liste der zuletzt betreuten Orte reicht von Montreux über Frankfurt bis Wien. Die Gemeinsamkeit: Hier wurde nicht auf der grünen Wiese gebaut. Es ging darum, bestehende Substanz zu erhalten – trotz enger Zeitpläne, technischer Herausforderungen und hoher Auflagen.
Zwischen Brandschutz und Bauzeit
Im Bestand zu bauen bedeutet: laufender Hotelbetrieb, Lärmvermeidung, Koordination vieler Gewerke – und immer wieder Überraschungen. Wer einmal eine nicht dokumentierte Leitung im Altbestand entdeckt hat, weiß, wovon die Rede ist. Trotzdem müssen Termine gehalten werden, oft auf den Tag genau.
„Solche Baustellen brauchen Struktur und Erfahrung“, sagt Peter Grünwald, Geschäftsführer bei Voglauer Hotel Concept. Man könne nichts dem Zufall überlassen, schon gar nicht bei Projekten, die nur wenige Wochen dauern und währenddessen buchstäblich Gäste beherbergen.
Was zählt, ist die Praxis
Die Firma aus Abtenau bringt dafür neben Planung und Möbelbau auch Projektsteuerung mit – ein Vorteil, wenn Entscheidungen schnell getroffen werden müssen. Die Bauherrschaften, meist privat geführte Hotels, schätzen diesen Pragmatismus. Grünwald sagt: „Wir sind nicht die, die den Plan zeichnen. Wir sind die, die ihn unter realen Bedingungen umsetzen.“
Bauen im Bestand ist kein Marketing-Schlagwort, sondern eine Bauweise mit hohem Anspruch. Sie verlangt Fingerspitzengefühl, etwa wenn alte Substanz mit neuen Brandschutzvorgaben vereinbart werden muss – oder der Gast nicht merkt, dass zwei Etagen über ihm eine Wand entfernt wird.
Wer in solchen Rahmenbedingungen arbeitet, braucht nicht nur Maschinen und Material, sondern vor allem Ruhe und System. Die Nachfrage nach solchen Sanierungen steigt – nicht nur in urbanen Lagen, sondern auch im ländlichen Raum, wo viele Hotels seit Generationen bestehen.
