Cannabis-Legalisierung: So profitiert die Gastronomie
Mit der Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch tun sich in Deutschland auch für Gastronomen neue Geschäftsfelder auf. Es ist ein Milliardengeschäft

Die Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken ist in Deutschland Realität. Noch im März soll der erste Gesetzesentwurf dazu kommen. Ende 2024 wird Cannabis legal in Shops erhältlich sein.
Mehr zum Thema
Könnte der Tourismus von einer Cannabis-Freigabe profitieren? So wie in Colorado, Amsterdam, Barcelona und anderswo? Ein für manche vermutlich provokantes Gedankenexperiment.
Doch wie wird die Gastronomie davon profitieren können? „Es geht um Jugendschutz, Qualität und Abgabe von Alkohol, da passt die Gastronomie mit ihrem Know-how perfekt dazu“ sagt Lars Müller, Geschäftsführer des börsenotierten und größten Cannabis-Produzenten Deutschlands SynBiotic SE auf der Internorga. Gemeinsam mit der auf Systemgastronomie spezialisierten Enchilada-Gruppe wurde das erste Franchise-Konzept für deutschlandweite Cannabis-Stores vorgestellt. Die Bezeichnung „Joint Venture“ bekommt da eine völlig neue Dimension.
Wie kann man einen Store eröffnen? Eines ist klar: Die Abgabe bis hin zu Anbau wird starken Lizenzierungsregelungen unterliegen. Da ist die Unbescholtenheit des Lizenznehmers noch die einfachste Übung. Es wird Abstandsregeln zu Schulen und Kindergärten geben und es wird eine Altersbeschränkung von mindestens 18 Jahren, möglicherweise sogar von 21 Jahren verpflichtend, wie die ÖGZ erfuhr. Unter dem Markennamen „Heesh“ soll das Franchise-Konzept von SynBiotic und Enchilada umgesetzt werden. Lars Müller: „Unsere Vision ist es, Orte zu schaffen, die Menschen einladen, sich vertrauensvoll mit dem Thema Cannabis zu beschäftigen.”
Mehr zum Thema
Wie man als Gastronom mit unliebsamen Besuchern umgeht.
Die Heesh-Shops können in Immobilien jeder Größe hochgezogen werden, eine neutrale Fassade und Alterskontrollen im Eingangsbereich sind verpflichtend. Das rohe Produkt ist im Laden sichtbar und entweder via Terminal oder im Rahmen einer persönlichen Beratung am „Schalter“ bzw. der Ausgabestelle erhältlich.
Die Supply-Chain wird von Symbiotec abgewickelt. Nach heutigem Stand wird es keine Importe geben, das Cannabis muss in Deutschland angebaut werden. „Wir sprechen heute mit allen Seedbanks, um das beste Gras anbauen zu können“, sagt Müller. Interessierte können sich bereits als Franchise-Nehmer bewerben. „Heesh“ wird jedenfalls nicht die einzige Cannabis-Shopkette am Markt sein, so viel steht schon einmal fest.

© SynBiotic / Enchilada Gruppe