Gastronomie

Wiens Wirte schlagen Alarm

28.08.2025

Die Gastro-Branche wehrt sich gegen den Vorwurf, Preistreiber der Inflation zu sein. Wiens Gastro-Obmann Thomas Peschta spricht von einer „doppelt eingeklemmten“ Branche – und ruft zum Schulterschluss mit den Gästen auf.

Das Wirtshaus als Sündenbock? Wenn es nach Thomas Peschta geht, ist diese Sicht schlicht falsch. „Wir sind nicht die Auslöser der Inflation. Und die Erklärung dafür steht dann gleich daneben, nämlich die stark steigenden Kosten für Energie, Lebensmittel und Mieten. Und alle diese Faktoren treffen uns in der Gastronomie direkt. Kein Wunder, dass wir dann die Preise erhöhen müssen, um überhaupt kostendeckend arbeiten zu können“, so der Obmann der Wiener Gastronomie.

Die Liste der Teuerungen ist lang. In den letzten fünf Jahren stiegen die Löhne in der Branche um über 30 Prozent. Rindfleisch wurde um 55 Prozent teurer, Schweinefleisch um mehr als 20 Prozent. Energie, Mieten, Gebühren – alles legt zu.

Mehrkosten weitergeben? Fehlanzeige!

„Die Betriebe tun was sie können, um ihre Effizienz zu steigern. Sie vergleichen Lieferantenangebote, passen ihre Speisekarten den aktuellen Marktverhältnissen an und tun alles, um ihre Kosten zu senken. Denn sie wissen, dass das Geld bei den Gästen auch knapp ist“, erklärt Peschta.

Gastro-Obmann Peschta: „Die Betriebe tun was sie können, um ihre Effizienz zu steigern. (C) Alexander Grübling
Gastro-Obmann Peschta: „Die Betriebe tun was sie können, um ihre Effizienz zu steigern. (C) Alexander Grübling

Trotz allem können 90 Prozent der Betriebe die Mehrkosten nicht voll an die Gäste weitergeben. „Sehr viele Gastronomen reduzieren ihre schon dünnen Margen weiter, damit die Kunden weiterhin kommen. Würden sie die Kostensteigerungen voll einpreisen, wären die Lokale leer.“

Peschtas Appell: „Der beste Weg, um die Preissteigerungen zu bremsen, sind mehr Gasthausbesuche: Denn wenn wir unsere Fixkosten auf mehr Gäste aufteilen können, dann hilft das bei der Preiskalkulation“.

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