Pilger statt Kongressgäste

Redaktion.OEGZ
02.02.2012

Die Tiroler Hoteliere Lieselotte Sailer kaufte das Hotel Weißer Hirsch im Wallfahrtsort Mariazell, um die Kongressgäste des Europeum zu beherbergen, doch dieses wird eine Lebkuchen-Schaubäckerei

Die Tiroler Hotelbetreiberin KR Lieselotte Sailer leitet das Vier-Sterne-Hotel Weißer Hirsch im Wallfahrtsort Mariazell

Mit dem Erwerb des Vier-Sterne-Hotels Weißer Hirsch in Mariazell hat die Tiroler Hotelbetreiberin Lieselotte Sailer in eine touristisch interessante Region investiert.

Ausgangspunkt für die Investition war für die Hoteliere das Kongresszentrum Europeum, das Platz für bis zu 800 Personen bietet. „Maria­zell hat, um große Kongresse abhalten zu können, bisher das entsprechende Bettenangebot gefehlt. Ich wollte das 58-Zimmer-Hotel (120 Betten) als Urlaubs-, Seminar- und Veranstaltungshotel positionieren. Doch manchmal kommt es anders, als man denkt. Ich wusste, dass das Europeum zum Verkauf stand und dachte, dass es ein Seminar- und Kongresszentrum bleibt. Jetzt wird es zu einer Schaubäckerei umgebaut. Mein ursprünglich geplantes Hotelkonzept fällt somit flach“, erklärt Lieselotte Sailer, zuletzt erfolgreiche Betreiberin des Vier-Sterne-Hotels Hocheder in Seefeld.

Lebkuchen statt Kongress
Der Weiße Hirsch (vormals Hotel Feichtegger) hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Der ursprüngliche Eigentümer, das Chorherrenstift Klosterneuburg, verkaufte dieses Hotel an Private. 2009 wurde es von einem neuen Betreiber um 1,5 Millionen Euro aufwendig renoviert, 2010 stellte dieser den Betrieb wieder ein. Ende Dezember 2011 erwarb Sailer das Hotel. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Mit Kongressgästen kann Sailer nun nicht mehr rechnen. „Ich muss über neue Konzepte nachdenken, verfügt doch das Haus über einen schönen Veranstaltungssaal für bis zu 250 Personen“, ergänzt Sailer. Als wichtiges Segment erachtet die erfahrene Tiroler Hotelfachfrau nun die Pilgerreisen. Der Weiße Hirsch wird nach Renovierungsarbeiten Ende Jänner 2012 den Betrieb aufnehmen, der Restaurantbereich und die Veranstaltungsräumlichkeiten werden im April 2012 eröffnet. „Ich werde natürlich auch den Kontakt zur Lebzelterfamilie Pirker, die das Europeum erworben hat, suchen, um mit ihr über Kooperationen zu sprechen“, meint Lieselotte Sailer, die vor Kurzem für ihre langjährigen Verdienste im Tourismus sowie Lehrtätigkeit und Lehrlingsausbildung von Bundeskanzler Werner Faymann den Berufstitel „Kommerzialrätin“ verliehen bekommen hat.

Irene Stelzmüller

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