Reisebüros 2025: Trends und Herausforderungen
Altbewährte Ziele bleiben beliebt, während neue Destinationen hinzukommen. Zugleich gewinnt die reiselustige Generation der „Best Ager“ weiter an Bedeutung – trotz steigender Preise.

Die Sommerferien sind immer noch Hauptreisezeit. Dabei behaupten sich die traditionellen Reiseziele in mediterranen Ländern und sind weiterhin sind am beliebtesten, berichtet Gregor Kadanka, Obmann des Fachverbandes der Reisebüros der Wirtschaftskammer. Allerdings begeben sich viele „Best Ager“ vermehrt in der Vor- und Nachsaison ins Ausland. Diese Gruppe wächst, viele Menschen sind auch nach ihrem Erwerbsleben fit und unternehmungslustig genug, um den Reisemarkt in Anspruch zu nehmen.
Es entsteht eine Art Ganzjahrestourismus: von Österreich aus, einerseits durch eine reiselustige Generation, die nicht mehr an offizielle Schulferien gebunden ist, andererseits nach Österreich, das mit diversen Angeboten, die nicht nur Winter- und Sommersaison betreffen, lockt.
Bei den neu hinzugekommenen Reisezielen sieht man steigendes Interesse an kühleren Destinationen in Nordeuropa – so gibt es Direktflüge nach Edinburgh, Sylt oder Rostock an der Ostsee. Urlaub im Norden wird beliebter, einerseits für Menschen, die nicht so hitzebeständig sind, andererseits für jene, die stark frequentierte Orte eher zu vermeiden versuchen.
Geringfügig weniger Reisebüros im Geschäft
Der stets wachsende Stapel an Verordnungen und Vorschriften wird als Herausforderung gesehen, ebenso wünscht man sich in der Branche eine Vereinfachung von Visa-Regulierungen für Einreisende in die EU.
Die Anzahl der aktiven Reisebüros ist ein wenig niedriger als vor der Coronakrise. Auf die Frage, ob in naher Zeit nicht immer mehr Reisepläne privat, durch KI, und ohne Vermittlung eines professionellen Reisebüros, erstellt werden, erinnerte Gregor Kadanka an die Vorteile und Sicherheiten, die man durch ein Reisebüro erhalte. Bei Flugausfällen etwa oder sonstigen Widrigkeiten brauche man bei privat erstellten Reisen jeweils Zusatzversicherungen, die bei Buchungen im Reisebüro inkludiert seien.
Manche Menschen kommen mit KI-generierten Vorschlägen ins Reisebüro, doch ist eine menschliche Ausarbeitung oder zumindest Kontrolle dieser vorgeschlagenen Routen ratsam. Häufig sind Distanzen nicht korrekt, oder Besucherfrequenzen werden nicht beachtet. KI scheint also hier bisher keine große Konkurrenz zu sein.