Tourismus-Liebe wächst
Eine neue Studie zeigt: In vielen Regionen Österreichs wird der Tourismus geschätzt – wenn er den Menschen nützt. Das Destinations-Netzwerk Austria sieht darin Rückenwind für seinen Kurs.

Eine aktuelle Studie der Statistik Austria zur Tourismusakzeptanz zeigt: In vielen Regionen wird der Tourismus nach wie vor als wichtiger Wirtschaftszweig anerkannt – vorausgesetzt, die lokale Bevölkerung profitiert sichtbar davon.
Das Destinations-Netzwerk Austria (dna) sieht in den Ergebnissen eine Bestätigung für den strategischen Kurs, den zahlreiche Regionen eingeschlagen haben. Dabei geht es nicht mehr nur um Nächtigungen und Standortwerbung, sondern um ein breiteres Verständnis von Lebensqualität, Nachhaltigkeit und Partizipation.
„Die Rückmeldungen zeigen, dass wir mit der Orientierung an Lebensräumen und nachhaltiger Entwicklung richtig liegen“, sagt dna-Präsident Mathias Schattleitner. Für ihn ist klar: Tourismus bleibt nur dann zukunftsfähig, wenn auch die Menschen vor Ort langfristig mitziehen.

Mehr als nur Werbeagenturen
Tourismusorganisationen seien heute weit mehr als Werbeagenturen, sagt Manuel Bitschnau, Mitglied des dna-Präsidiums. „Ohne intakten Lebensraum gibt es keinen zukunftsfähigen Tourismus.“ Die Zustimmung der Einheimischen sei dabei eine zentrale Währung – ohne sie fehle das Fundament. Bereits 2024 wurde das dna Lab Lebensraum gestartet – ein praxisnahes Format für Austausch, regionale Beispiele und neue Modelle im Destinationsmanagement. Ziel ist ein Leitfaden, der Regionen hilft, ihre Aufgaben breiter zu verstehen und strukturell zu verankern.
Die angekündigte Weiterentwicklung des Plan T wird vom Netzwerk begrüßt. Für das dna sei jetzt der richtige Zeitpunkt, um den Plan zu schärfen: als „Living Paper“, das regelmäßig angepasst wird, konkrete Zuständigkeiten definiert und Rückmeldungen aus der Praxis berücksichtigt.

„Wir brauchen einen klaren, abgestimmten Masterplan für den Tourismus in Österreich – mit klarer Rollenverteilung und echter Umsetzungsverantwortung“, so Schattleitner. Das gelinge nur, wenn Bund, Länder, Regionen und Branche klar wissen, wer wofür verantwortlich ist.
Ein geplanter Beteiligungsprozess soll dabei helfen, regionale Sichtweisen einzubringen und tragfähige Lösungen zu entwickeln.