Tourismus

Wien: Hohe Gebühren gefährden Tourismusattraktivität

23.09.2025

Die Bundeshauptstadt kämpft mit steigenden Abgaben, die die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts im internationalen Vergleich schwächen. Reisebüros und Veranstalter schlagen Alarm – und fordern ein Umdenken bei der Gebührenpolitik.

Wien zählt zu den beliebtesten Städtedestinationen Europas. Doch laut Gregor Kadanka, Obmann der Fachgruppe Reisebüros in der Wirtschaftskammer Wien, gerät das attraktive Gesamtpaket zunehmend unter Druck. Hauptgrund: steigende Abgaben, die direkt auf Reisende durchschlagen.

Gregor Kadanka, Obmann der Fachgruppe Reisebüros in der Wirtschaftskammer Wien: „Und das trifft besonders jene, die Reisen zum Komplettpreis anbieten, also etwa die Reisebüros und Veranstalter. Denn die Kunden vergleichen die Endpreise und die sind bei uns durch die hohen Gebühren immer öfter höher als bei anderen Metropolen. Und das, obwohl Hotels oder Fluglinien immer öfter gar nicht die gesamten Abgaben weitergeben, sondern teilweise auf ihre eigenen Margen verzichten, wie es jetzt auch der Flughafen macht“.

Abzug von Airlines als Warnsignal

Ein aktuelles Alarmsignal kommt aus der Luftfahrt: Nach dem vollständigen Rückzug von Wizzair hat nun auch Ryanair angekündigt, ihre Flotte in Wien zu verkleinern – aus wirtschaftlichen Gründen. Der Flughafen Wien hat darauf reagiert und angekündigt, eigene Gebühren zu senken. Aus Sicht Kadankas zwar ein richtiger, aber auch riskanter Schritt: Es freue die Fluglinien, wenn Gebühren sinken. Aber das könne mittelfristig problematisch für den Flughafen sein, wenn dadurch wichtige Investitionsmittel fehlten, so Kadanka.

Die Folgen eines schrumpfenden Flugangebots könnten gravierend sein: Sinkende Anbindungen bedeuten weniger internationale Gäste, was wiederum die Einnahmen aus Ortstaxe und anderen Tourismusabgaben gefährdet.

Forderung: Partnerschaft mit Airlines stärken

Für Kadanka steht fest, dass der Standort Wien jetzt gezielt gegensteuern muss. Im Zentrum seiner Forderungen steht eine Stärkung der bestehenden Airline-Partnerschaften – allen voran mit Austrian Airlines und der Lufthansa-Gruppe. „Wir brauchen eine gesicherte Partnerairline wie Austrian, um die Gäste nach Wien zu bringen. Und sollten schlussendlich nicht vergessen, dass diese Gebühren nur dann gezahlt werden, wenn auch wirklich Gäste kommen. Also ist es vielleicht besser, niedrigere Abgaben sicher zu bekommen, als höhere Abgaben nicht zu bekommen, weil die Gäste wegbrechen“, betont er.

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