Die Lücken im Geschmacksunterschied schließen sich

Der erste Schluck von einem frisch gezapften Bier gehört für Genießer zu einem der erhebendsten Momente. Kaum ein anderes alkoholisches Getränk bietet diesen Genussmoment. Und das trotz der kalkulierten Einfachheit, die dem Bier innewohnt. 

Selbstverständlich gilt das auch für alkoholfreies Bier. Die gute Nachricht ist, dass die Produkte dieser Getränkekategorie immer besser werden. Vorbei die Zeiten, als man die „Alkoholfreien“ naserümpfend zur Kenntnis genommen hat. Braue­reien haben erkannt, dass sie es hier mit einem Produkt zu tun haben, das definitiv noch Wachstumspotenzial bietet. 

Denn der Biertrinker will sich auch in seiner Mittagspause diesen Genussmoment nicht nehmen lassen. Nur eben gepaart mit einer leichtfüßigen Eleganz. Deshalb legen Braumeister immer mehr Leidenschaft in diese Produktklasse. Zum Gulasch eine Limonade? Nie im Leben! Das wissen auch Wirte. Und weil sich die Lücken im Geschmacksunterschied immer weiter schließen, darf ruhig auch über zwei oder mehr alkoholfreie Biere auf der Karte nachgedacht werden. Denn die Nachfrage danach steigt.

Mittlerweile gibt es von allen wichtigen Bierstilen alkoholfreie Varianten. Selbst belgische Bierstile – vor einigen Jahren noch unvorstellbar – spielen die alkoholfreie Klaviatur. Und auch die in der sogenannten Craft-Bier-Szene populären Stile wie IPA, Pale Ale und Co haben bereits ihre alkoholfreien Zwillinge. Das hat auch damit zu tun, dass diese Technologie mittlerweile auch bei kleineren Brauereien angekommen ist. Ein weiterer Trend ist das Blending mit biereigenen Aromastoffen, um den bei alkoholfreien Bieren der alten Schule dominanten Würzegeschmack zu reduzieren. Das sorgt für noch bessere sensorische Eigenschaften.

Technologisch gesehen, gibt es zwei Möglichkeiten, um AF-Bier zu brauen: Entweder man stoppt den Gärprozess und lässt Alkohol erst gar nicht entstehen. Oder aber man entzieht dem Bier nachträglich den Alkohol. Dies gelingt durch ein technisch aufwendiges „osmotisches Verfahren“. Es gibt auch die Möglichkeit, einen Verschnitt herzustellen, also eine Kombination beider Varianten. 

Auf welche Art Brauereien ihre alkoholfreien Biere herstellen, das hängen die Braumeister nicht so gern an die große Glocke. Was zählt, ist das, was am Ende rauskommt. Und das ist heute verdammt gut – wie Sie wie immer in den Kostnotizen nachlesen werden.

Gösser: Gold für den perfekten Allrounder 
Im Glas rotgold-orange, mit dezenter Trübung und haltbarem Schaum. Nach einem anfänglich noch AF-typischen Duft setzen sich grasige Aromen und Kräuter durch, aber auch Früchte mit einer leicht holzigen Note. Guter Mix aus Fruchtaromen, Bittere und Malznoten. Gold!
Brauerei Goess // Gösser Naturgold  Alkoholfrei www.goesser.at

Budweiser: Gold für die Vielschichtigkeit der Aromen
Eine ungewöhnlich kräftige, rotgoldene Farbe und wunderbare Briochenoten im Duft. Hier steckt man gerne seine Nase rein! Gleich vom Start weg extrem süffig, Honignoten und zartes Karamell reichen sich hier die Hände. Der Körper ist ausgewogen, die Bittere pilsartig, insgesamt nicht zu süß. Gold!
Budweiser Budvar // Budweiser Budvar Nealko  Importeur: www.delfabrokolarik.at

Gusswerk: Gold für die ­Extravaganz
Orangegold mit leichter Trübung, der Duft verrät zu keinem Zeitpunkt, dass es sich um ein AF-Bier handelt. Im Gegenteil: Zitronenzeste, gelbe Früchte, Harz. Ein verhältnismäßig voller Körper mit wahrnehmbarer Restsüße, die aber von der Hopfenaromatik elegant ausgeglichen wird. Tipp zum gegrillten Geflügel!
Brauhaus Gusswerk // Jakobsgold Bio Alkoholfrei www.brauhaus-gusswerk.at

Schneider: Passt auch zu herzhafter Küche: Gold!
Dunkles Bernstein mit rötlichem Einschlag, in der Nase Nelke und Karamell! Der Antrunk ist betont voll und von lieblicher Anmutung, cremiges Mundgefühl! Im Geschmack auch leicht brotig. Eins der wenigen alkoholfreien Weizenbiere, die auch zu herzhafter Küche passen – Allrounder auf der Bierkarte!
Schneider Weisse // Schneider Weisse Alkoholfrei Weissbier Vertrieb: www.delfabrokolarik.at