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Tourismustrends 2023: Wohin geht die Reise?

Die großen Themen rund ums Hotelmanagement, analysiert im wöchentlichen Podcast „Smart Hotel Key“ von Marco Riederer: Die ÖGZ ist einmal im Monat zu Gast und fasst hier die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
Illustration Touristen

Für die Hotellerie ist es wichtig zu wissen, wie sich die Trends im Tourismus auswirken und wie Reisen geplant und durchgeführt werden. Marco Riederer hat in seinem Hotelmanagement-Podcast „Smart Hotel Key“ in Folge 110 einige Tendenzen angesprochen. Dabei sind besonders die Punkte Agilität, Flexibilität und die Anwendung von Planungsszenarien mit kurzen Zeitzyklen aufgefallen. Die ÖGZ fragte auch diesmal nach. Zu hören ist diese „Nachgefragt“-Folge (3) auf www.smarthotelkey.at. 

„Die Krisen der letzten Jahre haben gezeigt, dass unsere Gesellschaft volatiler geworden ist. Daraus haben wir gelernt, dass Resilienz viel mit Agilität und Flexibilität zu tun hat“, sagt Marco Riederer. Die Methode der Planung für Unternehmen verändert sich. Früher sei es einfach gewesen, die Auslastung und Gästesegmente anhand historischer Daten zu berechnen und vorherzusagen. Änderungen im Betriebsablauf führten nur zu geringen Änderungen im Umsatz, während die Kosten optimiert werden konnten. Das Budget und der Forecast für die kommende Saison waren aufgrund der Vorjahresdaten leicht zu bestimmen.

Kurze Zeitzyklen

„Diese Vorgehensweise funktioniert heute nicht mehr, denn die Nachfrage entwickelt sich kurzfristig“, so Riederer. „Deshalb bin ich gezwungen, mir Strategien für unterschiedliche Szenarien zurechtzulegen, und zwar ausgehend von kurzen Zeitzyklen. Plötzliche Buchungseinbrüche müssen genauso einkalkuliert werden wie größere Nachfragen. Ich muss mir Gedanken darüber machen, was es für meinen Betrieb bedeutet, wenn Szenario x zum Stichtag y eintritt.“ Riederer betont die Bedeutung von Flexibilität in Mitarbeitereinsatzplanung und Marketing, um auf Veränderungen in der Nachfrage reagieren zu können.

Angebote

„Wenn Menschen wegfahren, dann wollen sie Erfahrungen sammeln“, sagt der Experte. In der Vergangenheit reichte es aus, eine neue Region zu erkunden, Wellnessprogramme zu genießen oder eine besondere Sportart ausüben zu können. Heute soll die Reise in irgendeiner Art und Weise einen Sinn ergeben. Aber nicht nur die Gäste, sondern auch die Mitarbeiter suchen immer häufiger nach einem Wert, der ihnen der Betrieb bieten kann. „Ich muss definieren, wofür mein Unternehmen steht und welche Werte es vertritt. Das führt zum Bereich Positionierung, so Riederer. Hier böten Nischenprodukte viele Chancen.  

Weitere spannende Möglichkeiten sind das Kennenlernen von Einheimischen, das Erlernen eines Handwerks oder die Selbsterfahrung in einem außergewöhnlichen Bereich. Auch die Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle. Ein Hotel kann Geschichten erzählen, zum Beispiel, wo die Baumaterialien des Hauses oder die Waren des Gastronomiebetriebs herkommen. "Diese Informationen kann ich in spannende Stories packen und sie mit authentischen Erlebnissen verbinden. Wenn ich zudem Besichtigungen bei den Bauern der Region anbiete, dann haben die Gäste das Gefühl, dass sie etwas Sinnvolles erleben und Erfahrungen mitnehmen, von denen sie zu Hause berichten", sagt Riederer. Die Urlaube, in denen etwas gelernt wird, kann ich in meinen eigenen vier Wänden weiterleben lassen, zum Beispiel in der Menügestaltung. Das sind Erkenntnisse, die hängenbleiben und die vermehrt nachgefragt werden.