Wintersaison: Aussichten verbessern sich

Tourismus
26.01.2022

 
Die Wintersaison hänge am seidenen Faden, sagte Tourismus-Spartenobmann Robert Seeber. Nachdem die Omikron-Welle unmittelbar vor ihrem Höhepunkt steht, herrscht aber auch berechtigte Hoffnung auf ein wenig mehr Normalität.
Der Winter macht Hoffnung
Wintersaison Imagebild

Impfen, impfen, impfen“, lautet die Botschaft von Robert Seeber. Der sonst stets Optimismus ausstrahlende Spartenvorstand für die Tourismuswirtschaft wirkte bei der Präsentation einer von der WKO beim Market-Institut in Auftrag gegebenen Studie (siehe Seite 4)
nachdenklich. Die Wintersaison hänge an einem seidenen Faden, sagte er. An der Branche hängen 10 Milliarden Umsatz. Keine Frage: Eine Wintersaison wie im Vorjahr (Seeber: „Totalausfall“) sei nicht leistbar.

Dabei schauen die Rahmenbedingungen eigentlich gar nicht so schlecht aus. Die Touristen waren trotz vorangegangenen Lockdowns im Lande. Die Auslastung der Beherberger in den Weihnachtsferien lag laut Seeber bei 70 bis 90 Prozent. Und was positiv stimmt: Wie die Umfrage zeigt, gibt es großen Hunger nach Urlaub in Österreich und auch Nachholeffekte. Das gilt vor allem für die Ferienregionen, aber auch für die Städte.

Robert Seeber

29 Prozent verzichten auf Urlaub

Auffallend ist, dass ganze 29 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen wegen Corona heuer keinen Urlaub planen. Man sieht darin, dass der Anteil der Ungeimpften als potenzielle Gästegruppe wegfällt. Die Nachfrage aus den wichtigsten Herkunftsmärkten passt dagegen. Das zeigt etwa auch der aktuelle Bericht der ÖW-Marktmanager. Größter Unsicherheitsfaktor sind die sich ändernden Corona-Rahmenbedingungen.
Im Westen kämpfen die Touristiker derzeit mit den in Österreich derzeit strengeren Regeln als etwa in der Schweiz oder Italien. Drohen Gäste Österreich zu durchfahren und in einem der Nachbarländer ihren Winterurlaub zu verbringen?

Der Tiroler Tourismus-Spartenobmann Mario Gerber dazu zur ÖGZ: „Es gibt einfach eine große Unsicherheit in unseren Märkten, da der Gast einfach nicht mehr versteht, worum es geht und die Bestimmungen nicht nachvollziehen kann. Zudem kommt erschwerend hinzu, dass wir auch von Deutschland bestimmte Regeln vorgeschrieben bekommen. Wenn alle Kinder unter sechs Jahren nach der Urlaubsrückkehr in Deutschland in Quarantäne müssen, ist das natürlich ein Problem. Was wir aber wissen, ist, dass wir eine unglaubliche Nachfrage nach dem Produkt Tiroler Tourismus haben.“

Diese positive Marktstimmung deckt sich übrigens auch mit dem ÖW-Branchenparameter für ganz Österreich. Es muss also nur die Pandemie vorübergehen, dann sind die wirtschaftlichen Aussichten nicht so schlecht. In der Branche lebt jedenfalls die Hoffnung, dass sich nach der Omikron-Wand eine endemische Situation einstellt und die Tourismuswirtschaft ein starkes Comeback liefert. Die neuesten Aussagen der WHO zur Pandemie-Situation geben jedenfalls Anlass zur Hoffnung.