Niederösterreich

Aus für Tourismusabgabe

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23.05.2023

Niederösterreich schafft die Tourismusabgabe ab, erhöht aber die Nächtigungstaxe. Auch campierende Festivalgäste werden zur Kassa gebeten
Festival

Gasthäuser und Hotels in Niederösterreich bereiten sich auf einen frischen Morgen in einer neu geformten touristischen Landschaft vor. Der Ausblick für die etwa 20.000 mit dem Tourismus verbundenen Betriebe hat sich verbessert. Grund dafür ist der Wegfall einer finanziellen Last, der Tourismusabgabe. Der Beitrag, der von einer Vielzahl von Unternehmen – von Fremdenführern bis zu Steinmetzbetrieben – in Niederösterreich entrichtet wurde, ist seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie vor drei Jahren ausgesetzt. Nach einer Landtagsentscheidung am 25. Mai soll diese finanzielle Belastung nun aber endgültig der Vergangenheit angehören.

Die Einhebung des Beitrags wurde als „großer bürokratischer Aufwand“ für die Gemeinden und als Ärgernis für viele Betriebe beschrieben, die sich über ihre Verpflichtung zur Zahlung dieser Abgabe wunderten. Abhängig von Branche und Standort waren jährlich zwischen zehn und 2.300 Euro für die Betriebe fällig. Mit der Abschaffung werden Unternehmen in Summe rund zehn Millionen Euro pro Jahr erspart bleiben.

Festivalgäste sollen zahlen

Parallel dazu werden mit dem neuen Tourismusgesetz Anpassungen an der Nächtigungstaxe vorgenommen. Bisher zahlten Gäste, die in Niederösterreich übernachteten, zwischen 50 Cent und 2,40 Euro pro Nacht. Diese Gebühr wird künftig auf 2,50 Euro pro Nacht erhöht, wobei Kurorte einen Betrag von 2,90 Euro verlangen werden. Eine bemerkenswerte Neuerung ist die Einbeziehung von Festivalgästen, die auf dem Festivalgelände übernachten, in die Zahlungspflicht dieser Steuer.

Die Reform wurde vom Präsidenten der Wirtschaftskammer NÖ, Wolfgang Ecker, und vom Präsidenten des NÖ-ÖVP-Gemeindebundes, Hannes Pressl, begrüßt. Wirtschaftskammer-Präsident Ecker bestand aber darauf, dass die Mittel für die Tourismusentwicklung und -vermarktung nicht gekürzt werden.